Gesundheit

Trauma vom Kaiserschnitt seiner Frau: Mann klagt Spital

Weil seine Frau per Kaiserschnitt entbinden musste, behauptet ein Mann in Australien eine "psychotische Erkrankung" erlitten zu haben und klagte. 

Heute Life
Es gibt verschiedene Gründe für einen Kaiserschnitt.
Es gibt verschiedene Gründe für einen Kaiserschnitt.
Getty Images/iStockphoto

Eine Geburt ist eine blutige Angelegenheit – erst recht, wenn ein Kaiserschnitt gemacht wird. Väter, die bei der Geburt dabei sein wollen, sollten damit umgehen können. Anders erging es 2018 einem werdenden Vater in Australien, dessen Frau per Kaiserschnitt entbunden hat. Anil Koppula behauptet jetzt, dieser habe bei ihm eine "psychotische Erkrankung" ausgelöst, nachdem er das Blut und die Organe seiner Frau gesehen hatte. Er verklagt das Royal Women's Hospital in Melbourne auf sage und schreibe 1 Milliarde australische Dollar. Das Erlebnis habe zu einem "Zusammenbruch seiner Ehe" geführt.

Klage abgelehnt

Das Krankenhaus hätte den Mann ermutigt, der Geburt bzw. dem Eingriff beizuwohnen und habe damit seine Sorgfaltspflicht ihm gegenüber verletzt und "müsse ihm Schadenersatz leisten", heißt es in den Gerichtsunterlagen. Das Royal Women's Hospital räumte zwar eine Sorgfaltspflicht ein bestritt aber, diese verletzt zu haben und Koppula habe durch den von ihm beobachteten Kaiserschnitt keinen wirklichen Schaden erlitten. Koppula unterzog sich einer medizinischen Untersuchung, aber ein Gremium stellte fest, dass "der Grad der psychiatrischen Beeinträchtigung (...) den Schwellenwert nicht erreicht". Der Richter die Klage ab und bezeichnete sie als "Missbrauch des Verfahrens". Dem Urteil zufolge sei es nach dem Gesetz nicht möglich, Schadenersatz für nicht-wirtschaftliche Verluste zu erhalten – es sei denn, es handelt sich um eine "erhebliche Verletzung".

Wann ist ein Kaiserschnitt nötig?

Ein Kaiserschnitt wird in der Regel durchgeführt, wenn eine vaginale Entbindung als unsicher oder nicht möglich erachtet wird. Es gibt verschiedene medizinische Gründe für einen Kaiserschnitt: eine abnorme Lage des Fötus oder eine abnorme Herzfrequenz, Wehenprobleme, ein zu großes Baby, Infektionen oder andere Probleme. Der Eingriff ist mit Risiken verbunden, darunter Infektionen, Blutungen, Blutgerinnsel und Verletzungen der Blase oder des Darms. Kaiserschnitte werden in der Regel unter Narkose durchgeführt, und der Chirurg setzt einen Schnitt durch die Bauchmuskeln und die Gebärmutter, um das Kind zu entbinden. Obwohl das Operationsgebiet in der Regel mit Tüchern abgedeckt wird, kann einigen Vätern dennoch etwas mulmig werden – selbst wenn sie nicht sehen können, was passiert. In diesem Fall wenden sich die Väter am besten an das OP-Team. Das hat Möglichkeiten, Vätern zu helfen, um eine Ohnmacht zu verhindern.