KI erfand Geschichte

Tötung erfunden! ChatGPT macht Mann zu Doppelmörder

Als ein Norweger seinen eigenen Namen bei ChatGPT eingibt, kommt die böse Überraschung: Die Künstliche Intelligenz machte ihn zum Kindermörder.
Lara  Heisinger
20.03.2025, 12:31

ChatGPT revolutioniert diverse Bereiche des Lebens. Doch Achtung! Künstliche Intelligenz (KI) ist ebenfalls bekannt dafür, Daten zu erfinden, wenn sie für eine Situation kein Muster hat. Die KI beginnt in diesem Fall zu "halluzinieren" und erfindet Geschichten.

Vor allem über Personen liefert ChatGPT regelmäßig falsche Informationen. So wurden in der Vergangenheit Menschen fälschlicherweise der Korruption oder des Kindesmissbrauchs von ChatGPT beschuldigt, was für die betroffenen Personen fatale Folgen haben kann. In einem Fall wurde ein Mann als verurteilter Mörder beschuldigt. Dies hat nun Konsequenzen für die Firma OpenAI.

ChatGPT erfindet verurteilten Mörder

Wie das europäische Zentrum für digitale Rechte "noyb" berichtet, wollte der Norweger Arve Hjalmar Holmen herausfinden, ob ChatGPT Informationen über ihn hat. Der Chatbot erfindet daraufhin eine regelrechte Horrorgeschichte: Holmen wird als Verbrecher dargestellt, der zwei seiner Kinder ermordet hat und versucht hat, auch seinen dritten Sohn zu ermorden. Daraufhin wurde er zu 21 Jahren Gefängnis verurteilt. Die erfundene Geschichte enthielt jedoch auch reale Elemente aus seinem Privatleben, wie etwa die tatsächliche Anzahl und das Geschlecht seiner Kinder sowie der Name seiner Heimatstadt.

Aufgrund der Vermischung zwischen eindeutig identifizierbaren persönlichen Daten und falschen Informationen, stellt dies ein Verstoß gegen die Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) dar. Unternehmen, so auch OpenAI, müssen sicherstellen, dass die von ihnen erstellten persönlichen Informationen korrekt sind. Die Firma versuchte sich mit einem Haftungsausschluss abzusichern, die Datenrichtigkeit muss jedoch trotzdem gegeben sein.

Beschwerde eingereicht

Bereits im April 2024 wurde von "noyb" Beschwerde bezüglich dieser "Halluzinationen" eingereicht. Damals argumentierte die Firma OpenAI, sie könnten keine Daten korrigieren, sondern bestimmten Prompts nur sperren. Die falschen Informationen würden dennoch im System bleiben. Der Schaden mag zwar geringer sein, wenn die falschen Informationen nicht weitergegeben werden, die DSGVO gilt jedoch auch für interne Daten. Es wurde daher eine weitere Beschwerde von "noyb" eingereicht, dieses Mal an die norwegische Datenschutzbehörde, um solche Ergebnisse wie im Fall von Holmen zu verhindern.

Seit dem Vorfall rund um Holmen wurde ChatGPT aktualisiert und der Chatbot sucht jetzt auch im Internet nach Informationen, wenn es nach Personen gefragt wird. Für den Norweger bedeutet dies zum Glück nun, dass ChatGPT ihn nicht mehr fälschlicherweise als Mörder bezeichnet.

{title && {title} } LH, {title && {title} } 20.03.2025, 12:31
Es gibt neue Nachrichten auf Heute.atZur Startseite