Zahlung an Pipeline-Betreiber

Greenpeace verurteilt – 608 Millionen Euro Strafe

Die NGO wurde von einem US-Gericht wegen Verleumdung einer Pipelinefirma im Zusammenhang mit Protesten für schuldig befunden.
20 Minuten
20.03.2025, 12:14

Die Umweltschutzorganisation Greenpeace ist am Mittwoch von einem Gericht im US-Bundesstaat North Dakota zur Zahlung von mehreren 660 Millionen Dollar Schadenersatz (608 Mio. Euro) an den Betreiber einer Ölpipeline verurteilt worden. Der Betreiber Energy Transfer hatte Greenpeace wegen Protesten gegen die Pipeline, die durch Gebiete von Sioux-Stämmen führt, auf Schadenersatz verklagt. Energy Transfer hatte der Umweltschutzorganisation eine gewalttätige und verleumderische Kampagne vorgeworfen.

Greenpeace: "Man will uns zum Schweigen bringen"

Die knapp 1.900 Kilometer lange Dakota Access Pipeline war 2017 in Betrieb genommen worden. Sie verbindet Erdölfelder im Bundesstaat North Dakota mit einem Verteilzentrum im Bundesstaat Illinois. US-Präsident Donald Trump hatte in seiner ersten Amtszeit grünes Licht für die Inbetriebnahme der Pipeline gegeben. Ex-US-Präsident Barack Obama hatte das Projekt auf Eis gelegen.

Der Stamm der Standing Rock Sioux und der Nachbarstamm der Cheyenne River Sioux, die in dem Gebiet heilige Stätten haben, sind juristisch gegen die Pipeline vorgegangen. Sie prangerten nicht nur eine Entweihung des Landes an, sondern befürchteten zudem, dass das Trinkwasser durch Lecks an der Leitung verseucht werden könnte. Die Pipeline führt unter anderem durch einen See.

Existenz von Greenpeace möglicherweise gefährdet

In der Klage wurden Greenpeace International, Greenpeace USA und dem Greenpeace Fund Inc. Verleumdung, Hausfriedensbruch, Belästigung, zivilrechtliche Verschwörung und weitere Handlungen vorgeworfen.

Vertreter von Greenpeace sagten, die Klage sei ein kritischer Test für die Meinungs- und Protestfreiheit des ersten Verfassungszusatzes und könne die Zukunft der Organisation gefährden.

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