Gesundheit

Tödlichste Krankheit der Welt: Daran stirbst du zu 100%

Erstmals in den 50er Jahren entdeckt, raffte die Kuru-Krankheit viele Mitglieder von Volksstämmen auf Papua-Neuguinea dahin. 

Heute Life
Die Krankheit wird durch ein infektiöses Protein (Prion) verursacht und zeigt sich durch Plaques im Kleinhirn, das Kontrollinstanz für die Koordination und Feinabstimmung von Bewegungsabläufen ist.
Die Krankheit wird durch ein infektiöses Protein (Prion) verursacht und zeigt sich durch Plaques im Kleinhirn, das Kontrollinstanz für die Koordination und Feinabstimmung von Bewegungsabläufen ist.
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Leider gibt es weltweit viele Krankheiten, die jeden Tag Millionen von Menschen betreffen. Zwar ist die Sterblichkeitsrate bei den meisten der tödlichsten Krankheiten dank der Fortschritte in der Medizin und im Gesundheitswesen im Laufe der Jahre zurückgegangen, doch gibt es immer noch viele, die in großem Umfang auftreten.

Kuru-Krankheit

Tatsächlich liegt die Sterblichkeitsrate bei einer der tödlichsten Krankheiten der Welt bei nahezu 100 Prozent – etwas, das heutzutage nicht mehr vorkommt. Die Kuru-Krankheit wurde erstmals in den 1950er Jahren bei Mitgliedern des sogenannten Fore-Stamms im Hochland von Papua-Neuguinea entdeckt und wird durch ein infektiöses Protein (Prion) verursacht, das in kontaminiertem menschlichem Hirngewebe vorkommt. Prionen sind spezielle Eiweiße die natürlicherweise in Zellen des Nervensystems (vor allem Gehirn und Rückenmark) und des Immunsystems (Lymphknoten und Milz) vorkommen. Die fehlgeformten Prionen (PrPSc) haben eine besondere Eigenschaft: Sie können normale Prionen (PrPC) in krankmachende Prionen umwandeln und dadurch das Gehirngewebe schädigen.

Laut Medline Plus "wurde [Kuru] bei Menschen aus Neuguinea gefunden, die eine Form des Kannibalismus praktizierten, bei der sie die Gehirne toter Menschen als Teil eines Begräbnisrituals aßen." Ihren Höhepunkt erreichte die Krankheit in den 1950er Jahren, als die Sterblichkeitsrate in den betroffenen Dörfern auf bis zu 35 in 1000 Einwohnern anstieg. Es wurde festgestellt, dass Kinder und Frauen stärker betroffen waren als Männer – was möglicherweise darauf zurückzuführen ist, dass die Frauen und Kinder das Gehirn des Stammes essen. Die Männer verzehrten das Muskelfleisch.

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    Screenshot Facebook/Markus Reperich; Google Street View

    Inkubationszeit bis zu 50 Jahre

    Die Inkubationszeit der Krankheit ist sehr lang und kann von einigen Jahren bis hin zu Jahrzehnten dauern. In der Regel liegt sie zwischen 10 und 13 Jahren, doch wurden in der Vergangenheit auch Fälle mit einer Inkubationszeit von 50 Jahren oder sogar länger gemeldet. Aber wenn die Symptome erst einmal auftreten, überlebt der Betroffene in der Regel nur ein bis zwei Jahre, bevor er auf tragische Weise stirbt. Die Krankheit zeigt sich durch Plaques im Kleinhirn, das Kontrollinstanz für die Koordination und Feinabstimmung von Bewegungsabläufen ist.

    Das Wort Kuru stammt aus der Sprache der einheimischen Bevölkerung und bedeutet "Muskelzittern", was auch eines der häufigsten Symptome ist. Weiters zählen Arm- und Beinschmerzen, Schwierigkeiten beim Gehen, Kopfschmerzen, Lähmungen und Schluckbeschwerden dazu.

    Ein Kuru-infizierter Bub, unterstützt beim Gehen.
    Ein Kuru-infizierter Bub, unterstützt beim Gehen.
    pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/22249461/

    Keine Fälle seit 2010

    Während die Praxis des Gehirnverzehrens in den 1960er Jahren aufhörte, traten noch viele Jahre danach Kuru-Fälle auf. Seit 2010 wurden keine Todesfälle mehr gemeldet, und es gibt nur spärliche Informationen darüber, wer die letzte Person war, die daran gestorben ist. Einigen Quellen zufolge soll dies im Jahr 2005 gewesen sein, während andere Quellen behaupten, es sei 2009 gewesen. Heute ist die Krankheit so gut wie nicht mehr existent.