Tierischer Protest
Tierschutz Austria mobilisiert ganz Europa
Tierschutz Austria mobilisiert europaweiten Widerstand bei der Berner Konvention gegen die weitreichende Verschlechterung der Naturschutzstandards.
Für Tierschützer in ganz Europa ist der EU-Vorschlag, den Wolf von "streng geschützt" auf "reguliert bejagbar" einzustufen, ein schlechter Scherz, den man so nicht hinnehmen möchte. Tierschutz Austria mobilisiert europaweiten Widerstand bei der Berner Konvention gegen die weitreichende Verschlechterung der Naturschutzstandards und möchte damit ein Zeichen für Biodiversität und den Klimaschutz setzen.
Ökologische Konsequenzen
Naturschutz- und Biodiversitätsexperten kritisieren die potenzielle Senkung des Schutzstatus scharf und warnen vor schwerwiegenden ökologischen und rechtlichen Konsequenzen. Tierschutz Austria appelliert im Vorfeld an die Delegierten der Berner Konvention, gemäß dem Willen der Bevölkerung und angesichts der Klima- und Biodiversitätskrise, Natur- und Artenschutz zu stärken und nicht zu schwächen.
„Die Bevölkerung will den Wolf als ökologisch wichtiges Tier schützen, nicht jagen“
Bürgerwille missachtet, wegen Lobbyinteressen
Der Wolf werde in der Diskussion vorsätzlich missbraucht, um Lobbyinteressen durchzusetzen.
Die Herabstufung, die eine Lockerung des strengen Schutzes zugunsten einer regulierten Bejagung ermöglichen würde, ignoriert wissenschaftliche Erkenntnisse über den schlechten Erhaltungszustand der Wolfspopulationen in Europa sowie für die Biodiversität und den Klimaschutz. Darüber hinaus widerspreche der Vorschlag den Zielen der Berner Konvention und den Anforderungen der EU-Habitatrichtlinie sowie dem erklärten Willen von rund 70 Prozent der europäischen Bevölkerung, die sich für den Schutz des Wolfes aussprechen.
Menschen möchten Wolf schützen und verstehen seine Rolle im Ökosystem:
Über 18.500 E-Mails aus 24 Mitgliedsstaaten wurden ausgewertet, von denen 71 Prozent die Beibehaltung der aktuellen Regelungen forderten. Besonders in Ländern wie Belgien, Italien, Polen und Spanien gibt es überwältigende Unterstützung für den Wolfschutz. Wissenschaftliche Daten, die von Umweltorganisationen, Behörden und Bürger eingereicht wurden, weisen auf die zentrale Rolle des Wolfs im Ökosystem hin.
Politische Entscheidungen einer solchen Reichweite müssen auf wissenschaftlichen Grundlagen beruhen, so Lehner. "Deswegen wendet sich Tierschutz Austria offen an die Delegierten der Mitgliedsländer, der Wissenschaft Gehör zu schenken und gegen eine Aufweichung des strengen Wolfsschutzes zu stimmen ", so die Umweltjuristin.
Internationale Expert:innen warnen vor voreiliger Herabstufung des Wolfsschutzes
Wissenschaftlicher Widerspruch
Berichte aus anderen Ländern zeigen, dass eine verstärkte Wolfsjagd kontraproduktiv sein kann und die Angriffe auf Nutztiere verstärkt, da dadurch die soziale Struktur der Wölfe gestört wird. "Es gibt keinen wissenschaftlichen Grund für diesen Schritt", so die Large Carnivore Initiative für Europa (LCIE). Internationale Expertinnen aus vielen Bereichen warnen vor einer voreiligen Herabstufung des Wolfschutzes und weisen darauf hin, dass politische Entscheidungen auf wissenschaftlichen Grundlagen beruhen sollten.
Wo bleibt der Volkswille?
Bei tierschutzrelevanten Gesetzen wie Jagd- und Landwirtschaftsrecht wird die Meinung der Bevölkerung viel zu oft übergangen. Fakt ist: "Ohne verbindliche Mitspracherechte für Tiere, die fühlen und leiden, bleibt ihre Stimme in politischen Entscheidungen weitgehend ungehört", so MMag.a Dr.in Madeleine Petrovic, Präsidentin von Tierschutz Austria.
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Auf den Punkt gebracht
- Tierschutz Austria mobilisiert europaweiten Widerstand gegen die Herabstufung des Wolfsschutzes von "streng geschützt" auf "reguliert bejagbar" und warnt vor schwerwiegenden ökologischen und rechtlichen Konsequenzen.
- Internationale Experten und die Mehrheit der europäischen Bevölkerung unterstützen den strengen Schutzstatus des Wolfes und fordern, dass politische Entscheidungen auf wissenschaftlichen Grundlagen basieren.