Niederösterreich

Teuerung! Eltern können sich Schulessen nicht leisten

Teuerung und Inflation treiben viele Menschen in die Armut. In Guntramsdorf mussten einige Familien ihre Kinder bereits vom Schulessen abmelden.

Isabella Nittner
Teuerung, Inflation – Immer mehr Menschen schlittern in die Armut.
Teuerung, Inflation – Immer mehr Menschen schlittern in die Armut.
Getty Images

Verzweiflung bei vielen Eltern in ganz Österreich: Aufgrund der enorm hohen Lebenserhaltungskosten rund um Miete, Strom & Gas sowie Lebensmittel und hohe Kreditzinsen, bleibt am Ende des Monats im Börserl nur eines – ein großes Loch.

Den Kindern will man dennoch alles ermöglichen, oftmals ist es aufgrund der eigenen Erwerbstätigkeit auch gar nicht möglich, den Nachwuchs gleich nach dem Unterricht am Vormittag aus der Schule oder aus dem Kindergarten zu holen, die Familien sind auf Nachmittagsbetreuung angewiesen.

"Die massiven Teuerungen haben bereits dazu geführt, dass sich einige Familien das Mittagessen für ihre Kinder in den Krabbelstuben, Kindergärten und Volksschulen nicht mehr leisten können und ihre Kinder daher von diesem abmelden."

"Familien melden sich ab"

In Guntramsdorf (Mödling) kennt man das Problem. "Die massiven Teuerungen haben bereits dazu geführt, dass sich einige Familien das Mittagessen für ihre Kinder in den Krabbelstuben, Kindergärten und Volksschulen nicht mehr leisten können und ihre Kinder daher von diesem abmelden", berichtet jetzt die Gemeinde.

Robert Weber ist SPÖ-Bürgermeister von Guntramsdorf.
Robert Weber ist SPÖ-Bürgermeister von Guntramsdorf.
Marktgemeinde Guntramsdorf

Ein "gutes und warmes Mittagessen" sei für Kinder aber von "enormer Wichtigkeit", wird betont, weshalb der Gemeinderat jetzt auf Antrag von SPÖ-Bürgermeister Robert Weber einen eigenen "Sozialkompass" beschloss.

Ab 1. Jänner werden Haushalte unterschiedlicher Einkommenskategorien finanziell unterstützt. "Es geht mir vor allem darum, dass wir als Gemeinde niemanden zurücklassen. In herausfordernden Zeiten brauchen gerade die finanziell schwächer gestellten Guntramsdorfer*innen Hilfe durch die Politik. Im Unterschied zu Bund und Land können wir auf Gemeindeebene ganz gezielt unterstützen. So werde ich es beispielsweise nicht zulassen, dass sich Eltern oder Alleinerzieher*innen ein warmes Essen für ihre Kinder in den Betreuungseinrichtungen nicht mehr leisten können", so Weber.

Kostenloses Essen für Kinder

Für Menschen, die ein Netto-Haushaltseinkommen von maximal 1.165, 35 Euro haben, die also in absoluter Armut leben, soll das Essen der Kinder in Kindergarten und Volksschule künftig kostenlos sein. Bei Haushalten mit einem Einkommen bis 1.233,90 Euro werden die Kosten für das Mittagessen der Kinder halbiert.

Auch die Nachmittagsbetreuung für Kindergarten- und Schulkinder wird vergünstigt – bei der schwächsten Einkommenskategorie um 20 Prozent.

Ebenso greift die Gemeinde Bedürftigen bei Öffi-Tickets ab sofort unter die Arme. Das Klimaticket und das Jugendticket bekommt man so um bis zu 30 Prozent günstiger.

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