Mutmaßlicher Komplize

Terror-Teenie (17) will in U-Haft seine Eltern sehen

Luca K. (17) soll ein Komplize des mutmaßlichen IS-Terroristen Beran A. gewesen sein. Jetzt will der Teenager seine Eltern sehen, darf aber nicht.

Newsdesk Heute
Terror-Teenie (17) will in U-Haft seine Eltern sehen
Luca K. (17), der mutmaßliche Komplize von Beran A., wurde ebenfalls von der Polizei festgenommen.
Helmut Graf

Der mutmaßlich geplante Terror-Anschlag auf eines der drei Taylor-Swift-Konzerte in Wien konnte verhindert werden. Der Ternitzer nordmazedonischer Abstammung Beran A. (19) wollte laut Staatsschützern nach seinem IS-Treueschwur nun vor dem Happel-Oval mit Macheten und einer Bombe ein Blutbad unter den zu Zehntausenden versammelten Swifties anrichten.

Das stimmt alles nicht, sagt nun sein neuer Rechtsbeistand. Ina-Christin Stiglitz wurde abgelöst, der mutmaßliche Terrorist wird jetzt von Werner Tomanek (60), einem der erfahrensten Strafverteidiger der Stadt vertreten. Der Star-Anwalt sagt: Die Bombe in seinem Kühlschrank hätte nicht funktioniert und sein Mandant kenne Mega-Pop-Ikone Taylor Swift gar nicht, sei weder gefährlich noch gewaltbereit, allerdings "instabil".

"Aneinanderreihung von Zufällen"

Er ist nicht der einzige, der nun in Behördengewahrsam auf einen möglichen Prozess wartet. Der 17-jährige Luca K. soll seine "rechte Hand" gewesen sein, von den Terror-Plänen seines "besten Kumpels" gewusst haben.

Terrorgefahr in Wien: Das waren die Anschlagspläne auf das Taylor-Swift-Konzert

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    Festgenommen: Beran A. (19) – er soll einen Anschlag auf das Swift-Konzert geplant haben.
    Festgenommen: Beran A. (19) – er soll einen Anschlag auf das Swift-Konzert geplant haben.
    Thomas Lenger, Helmut Graf (Repro)

    Star-Anwalt Nikolaus Rast hat die Verteidigung des Teenagers, gegen den durch die Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt die Untersuchungshaft beantragt wurde, übernommen. Gegenüber "Heute" sagt er: "Mein Klient scheint mit der ganzen Angelegenheit nichts zu tun zu haben. Es dürfte sich um eine unglückliche Aneinanderreihung von Zufällen handeln."

    Eltern dürfen nicht zu ihm

    Die Familie des 17-Jährigen kann die Vorwürfe nicht glauben: "Luca ist in Wahrheit ein total lieber, harmloser Bub", behaupten seine Eltern bereits früher gegenüber der "Krone". Sie wollen ihn nun in seiner Zelle besuchen, dürfen es aber nicht.

    Sowohl den Eltern als auch der älteren Schwester (20) sei die Besuchserlaubnis verwehrt worden. Für Verteidiger Rast ist das klar ein Rechtsverstoß: "Der Beschuldigte Luca K. wurde durch das Vorgehen der Staatsanwaltschaft Wiener Neustadt in seinen subjektiven Rechten im Ermittlungsverfahren verletzt."

    VIDEO: Geplanter Anschlag in Wien – Weiterer Verdächtiger festgenommen

    Beschuldigten dürfe nicht verwehrt werden, mindestens zwei Mal in jeder Woche Besuch zu empfangen, zumal dieser nicht volljährig ist, argumentiert er. Warum der 17-Jährige von seiner eigenen Familie abgeschirmt wird, sei unklar: "Bei den Eltern bzw. der Schwester des Beschuldigten sind keinerlei Ausschlussgründe erkennbar."

    Ein neuerlicher Antrag soll nun die Wende bringen, wenn nötig durch die Entscheidung eines Gerichts.

    Für die Ermittler ist die Indizienkette jedoch dicht genug, um die Untersuchungshaft zu rechtfertigen. So soll Luca K. am 7. Juli eine Stunde lang mit Beran A. telefoniert haben – "aber nur, weil wir befreundet waren", erklärt der 17-Jährige. Aber: In der Nacht von 2. auf 3. August 2024 war er in der Wohnung von Beran A. im niederösterreichischen Ternitz zu Gast.

    "Mein Bruder ist sicherlich kein Islamist"

    Die beiden sollen Lachgas inhaliert haben und dabei Terror-Akte geplant haben, vermuten die Staatsschützer. "Ich bin 17 und Beran hat ein Auto. Wir wollten doch nur durch die Gegend fahren", so der junge Mann. Brisant: Die beiden schraubten bei der Spritztour ein Blaulicht auf einen schwarzen VW-Beetle – haben sie hier bereits für den Anschlag geübt?

    Bei seiner Festnahme fanden die Beamten IS-Pickerl in der Geldbörse des 17-Jährigen. "Mein Bruder ist sicherlich kein Islamist", ist sich jedoch auch Lucas Schwester sicher. "Als er noch zur Schule ging, besuchte er gerne den Religionsunterricht. Und er fand es auch schön, kirchliche Messen anzuhören. Außerdem möchte ich anmerken: Er ließ sich nie einen Bart wachsen."

    Dafür besuchte der Jugendliche mit Wohnsitz in Niederösterreich immer wieder die umstrittene bosnische Moschee in der Meidlinger Murlingengasse. Die Moschee war nach dem Terroranschlag in Wien von 2020 vorübergehend geschlossen worden, weil sich der Attentäter dort radikalisiert haben soll.

    VIDEO: Taylor-Swift-Fans singen nach Konzertabsage auf den Straßen

    Diese Storys solltest du am Sonntag, 24. November, gelesen haben

    Auf den Punkt gebracht

    • Star-Anwalt Nikolaus Rast ist der neue Rechtsvertreter von Luca K
    • Der 17-Jährige gilt als mutmaßlicher Komplize von Beran A
    • Sie sollen einen Terror-Anschlag auf ein Taylor-Swift-Konzert in Wien geplant haben
    • Beide streiten die Darstellung der Staatsschützer vehement ab
    red
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