Hinweise aus Ausland

Wien-Terror: Warnung langte schon vor zwei Wochen ein

Nach Hinweisen mehrerer ausländischer Nachrichtendienste gerieten die Ermittlungen in Österreich ins Rollen – mit Erfolg.

Newsdesk Heute
Wien-Terror: Warnung langte schon vor zwei Wochen ein
Die heimischen Behörden waren dem Verdächtigen bereits seit zwei Wochen auf den Fersen.
Helmut Graf

Der 25. Juli kann als Schlüsseltag im Vorfeld des vereitelten Anschlags in Wien gesehen werden. Der 19-Jährige, mittlerweile vollbärtige und mit Anabolika aufgepumpte Beran A. warf seinen Job bei einem Metall-Konzern hin, kündigt "etwas Großes" an und postet einen Treueschwur auf den IS.

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    Festgenommen: Beran A. (19) – er soll einen Anschlag auf das Swift-Konzert geplant haben.
    Festgenommen: Beran A. (19) – er soll einen Anschlag auf das Swift-Konzert geplant haben.
    Thomas Lenger, Helmut Graf (Repro)

    Posting entdeckt

    Das blieb von ausländischen Nachrichtendiensten nicht unbemerkt. Gleich zwei von ihnen meldeten sich beim Heeresnachrichtenamt. Dieses beschäftigt sich ausschließlich mit dem Ausland und ist in der Öffentlichkeit nicht präsent, hatte deswegen auch nicht unter dem schlechten Ruf des BVT nach den Kickl-Razzien zu leiden.

    Die Hinweise waren allerdings noch recht wage, weswegen das HNaA weitere Ermittlungen anstellen und die Identität des Verdächtigen klären musste. Erst danach wurde der eigentliche Staatsschutz (Direktion Staatsschutz und Nachrichtendienst, DSN) informiert.

    Damals ging man noch von einem Einzeltäter aus, doch im weiteren Ermittlungsverlauf zeichnete sich ein Netzwerk ab. Im Anschluss plante die DSN mit Kriminalisten, Cobra und Co. den Zugriff.

    Drei Teenies im Fokus

    Dazu kam es schließlich in den Morgenstunden des Mittwochs, als die Eltern des IS-Fanatikers gerade auf Urlaub waren. Techniker der EVN kappten den Strom in der näheren Umgebung, Straßen wurden abgesperrt, das Haus gestürmt, Beran A. widerstandslos festgenommen.

    Einige Stunden später wurde der mutmaßliche Komplize, der 17-Jährige und bereits vorbestrafte Luca K., per Handy-Peilung beim Arbeiten am Happel-Stadion festgenommen. Am Freitag wurde noch ein 18-jähriger Iraker, der ebenfalls dem IS die Treue geschworen haben soll, dingfest gemacht.

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      <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
      21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
      REUTERS

      Auf den Punkt gebracht

      • Ausländische Nachrichtendienste haben bereits zwei Wochen vor dem vereitelten Anschlag in Wien Hinweise auf den 19-jährigen Beran A
      • erhalten, der seinen Job kündigte, "etwas Großes" ankündigte und einen Treueschwur auf den IS postete
      • Das Heeresnachrichtenamt musste weitere Ermittlungen durchführen, bevor der eigentliche Staatsschutz informiert wurde
      • Der Zugriff auf die Verdächtigen erfolgte schließlich in den Morgenstunden des Mittwochs, wobei mehrere Personen festgenommen wurden, darunter auch ein mutmaßlicher Komplize beim Arbeiten am Happel-Stadion
      red
      Akt.