Gesundheit

Studie – diese Jobs erhöhen Risiko für Eierstockkrebs

Einer neuen Studie zufolge erhöhen manche Berufe das Risiko für Eierstockkrebs. Vor allem eine bestimmte Dienstleitergruppe ist betroffen.

Sabine Primes
Friseurinnen sind täglich.  vielen chemischen Stoffen ausgesetzt. Das könnte laut Studie das Krebsrisiko erhöhen.
Friseurinnen sind täglich.  vielen chemischen Stoffen ausgesetzt. Das könnte laut Studie das Krebsrisiko erhöhen.
Getty Images/iStockphoto

Neue Forschungsergebnisse deuten darauf hin, dass eine Tätigkeit von 10 oder mehr Jahren in bestimmten Berufen mit einem erhöhten Risiko für die Krankheit verbunden sein kann. Die Wissenschaftler vermuten, dass die Exposition gegenüber bestimmten chemischen Stoffen der Grund dafür sein könnte. Forscher der Universität von Montreal (Kanada) analysierten Daten von Frauen im Alter von 18 bis 79 Jahren. Sie verglichen 491 Frauen, bei denen Eierstockkrebs diagnostiziert worden war, mit 879 Frauen, die nicht an der Krankheit litten. Von allen Teilnehmerinnen wurde eine Reihe von Informationen erhoben, darunter auch ihr beruflicher Werdegang.

Frauen in Kosmetikbranche am gefährdesten

Die Analyse, die in der Fachzeitschrift Occupational & Environmental Medicine veröffentlicht wurde, ergab, dass eine zehnjährige oder längere Tätigkeit als Friseurin, Barbierin, Kosmetikerin oder in verwandten Berufen mit einem dreifach höheren Risiko für Eierstockkrebs verbunden war. Die Arbeit im Baugewerbe war ebenfalls mit einem fast dreifachen Risiko verbunden, während eine Beschäftigung von zehn oder mehr Jahren in der Buchhaltung mit einem doppelt so hohen Risiko verbunden war, da sie die meiste Zeit des Tages sitzend arbeiten. Ebenso war eine langjährige Tätigkeit in der Bekleidungsindustrie mit einem um 85 Prozent erhöhten Risiko verbunden, an Eierstockkrebs zu erkranken, während eine Tätigkeit im Verkauf oder im Einzelhandel mit einem höheren Risiko von 45 Prozent bzw. 59 Prozent verbunden war.

Eierstockkrebs wird meist zu spät entdeckt
Laut der Österreichischen Krebshilfe erkranken jährlich 716 Frauen an Eierstockkrebs, 500 sterben leider jährlich an den Folgen der Erkrankung. Aufgrund fehlender Früherkennungsmöglichkeiten wird die Diagnose meist in einem fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert, wenn sich der Tumor bereits in der Bauchhöhle ausgebreitet hat. Das Risiko steigt mit dem Alter – meist sind Frauen nach den Wechseljahren betroffen.
Die Eierstöcke liegen links und rechts neben der Gebärmutter und haben verhältnismäßig viel Platz. Ein Tumor am Eierstock verursacht deshalb meist erst im fortgeschrittenen Stadium Symptome und wird in etwa 75 Prozent der Fälle spät bemerkt. In rund 50 Prozent der Fälle befällt der Krebs beide Eierstöcke. Therapie der Wahl sind Operation und Chemotherapie. Die Heilungschancen hängen davon ab, wie weit sich der Krebs bereits ausgebreitet hat. Ist er auf die Eierstöcke begrenzt, ist die Prognose gut. Hat sich der Krebs bereits im Bauchraum ausgebreitet oder gar Metastasen gebildet, stehen die Chancen schlecht. Eierstockkrebs hat insgesamt die schlechteste Prognose aller gynäkologischen Krebserkrankungen. Daher gilt (wie für jede Krebsart): Je früher ein Tumor erkannt wird, desto besser.

Dem Team zufolge sind Friseure, Kosmetiker und verwandte Berufe am häufigsten 13 chemischen Stoffen ausgesetzt, darunter Ammoniak, Wasserstoffperoxid, organische Farbstoffe und Pigmente sowie Bleichmittel. Es ist jedoch nicht klar, ob der Zusammenhang mit Eierstockkrebs auf einen einzelnen Stoff, eine Kombination oder andere Faktoren am Arbeitsplatz zurückzuführen ist, so das Team. 

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