Gesundheit
Studie: Darum sollten Männer nicht im Stehen pinkeln
Im Stehen zu pinkeln ist für die allermeisten Männer gängige Praxis. Aber ein Experte empfiehlt manchen Herren, dabei besser Platz zu nehmen.
Wenn Männer in einem von der Natur bevorteilt wurden, dann dass sie schnell und unkompliziert überall ihre kleine Notdurft verrichten können, ohne eine Toilette suchen zu müssen oder – ist eine gefunden – sich nicht auf einen fragwürdigen öffentlichen Toilettensitz setzen zu müssen. Vielmehr wird Männern empfohlen, sich zum Pinkeln hinzusetzen, insbesondere solchen mit Prostataproblemen, da sie dadurch mit größerer Kraft pinkeln können, wie eine Studie des Leiden University Medical Center in den Niederlanden aus dem Jahr 2014 ergab.
Das Aufstehen zum Pinkeln hingegen stimuliert die Muskeln im Unterbauch, im Becken und in der Wirbelsäule, die das Wasserlassen erschweren, stellte die Studie fest. Sitzend könnten sie mit größerer Kraft pinkeln, denn beim Sitzen sind die Becken- und Hüftmuskeln entspannt, was das Urinieren erleichtert. In der Studie aus dem Jahr 2014 heißt es, dass die Menschen schon seit vielen Jahren im Sitzen und in der Hocke urinieren.
Dr. Jesse N. Mills ist Professor an der UCLA-Abteilung für Urologie. "Viele Männer setzen sich zum Pinkeln hin, wenn sie ihre Blase nicht vollständig entleeren können. Wenn man sich hinsetzt, kann man seine Bauchmuskeln besser einsetzen, bekommt auch den letzten Rest raus und hat das Gefühl, sich besser entleert zu haben", sagt er gegenüber "Thrillist". Die Forschungsergebnisse bedeuten jedoch nicht, dass sich nun jeder zum Pinkeln hinsetzen muss. Solange man das Gefühl hat, dass sich die Blase entleert hat, kann man in beiden Positionen urinieren, erklärte er.
Bei Problemen zum Arzt, sonst drohen schmerzhafte Folgen
Wer sich nach dem Urinieren nicht entleert fühlt, sollte einen Arzt aufsuchen. Denn wenn sich die Blase nicht richtig entleert, kann es zu einem Harnstau (auch bekannt als Harnverhalt) kommen, der zu Infektionen oder Blasensteinen führt. Zu den Symptomen gehören ein langsamer Urinstrahl, Anspannung beim Wasserlassen, stoßweiser Strahl, doppelte oder mehrfache Entleerungen hintereinander und eine gewisse Zeitspanne, bis das Wasserlassen beginnt. Es gibt einige Erkrankungen, die dazu führen, dass man die Blase nicht vollständig entleeren kann, etwa geschädigte Nerven oder eine Prostatavergrößerung. Wenn die Blase nicht entleert wird, kann sich der Urin stauen und Druck auf die Nieren ausüben. Dies wiederum kann zu einem Nierenversagen führen, was gefährlich ist und bleibende Schäden verursachen kann.