Rechnung steigt kräftig
Strom-Schock! Ab 2025 zahlen alle Österreicher mehr
Kommendes Jahr dürfte die Stromrechnung hochschießen. Die Netzkosten steigen, sodass pro Haushalt etwa 70 Euro mehr zu zahlen sind.
2024 ist noch nicht vorüber, da stehen uns fürs kommende Jahr schon wieder saftige Preiserhöhungen ins Haus. Bereits fix ist: Zugfahren, Tanken, Müllabfuhr werden mit Jänner teurer. Jetzt rechnet die Regulierungsbehörde E-Control damit, dass die Menschen in Österreich auch für den Strom tiefer ins Geldbörserl greifen müssen.
Gerade erst ist die Inflation hierzulande gesunken: Im September lag sie nur noch bei 1,8 Prozent – das ist der niedrigste Wert seit gut dreieinhalb Jahren. Österreich schafft erstmals wieder den Zielwert der Europäischen Zentralbank (EZB) von maximal zwei Prozent Inflation.
Netzkosten schießen 2025 hoch
Wie die E-Control nun bekanntgab, dürfte die Stromrechnung für die meisten Menschen in Österreich ab kommendem Jahr hochschießen. Verantwortlich dafür sind steigende Netzkosten. Pro Haushalt dürften im Schnitt rund 70 Euro mehr pro Jahr zu zahlen sein.
Laut "MeinBezirk.at" sind die Netzkosten schon heuer um rund elf Prozent gestiegen. Grund für die erneuten Preissteigerungen sind die Ende 2024 auslaufenden kostendämpfenden Maßnahmen. Sie wurden von der türkis-grünen Bundesregierung nach dem raketenhaften Anstieg der Strompreise 2022 beschlossen und laufen enden nun.
2025 steigen die Netztarife im Schnitt um 23 Prozent, wie aus der Verordnung zu den Systemnutzungsentgelten hervorgeht, die nun von der E-Control zur Begutachtung geschickt wurde.
Für einen Durchschnittshaushalt mit 3500 Kilowattstunden Jahresverbrauch fallen bisher rund 300 Euro an Netzkosten an, ab kommenden werden es kommendes Jahr um rund 70 Euro mehr sein. Es gibt jedoch große regionale Unterschiede: So sind die Netzgebühren in Kärnten, der Steiermark und Salzburg vergleichsweise hoch, in Vorarlberg, Tirol und Oberösterreich deutlich niedriger. Das liegt zum Teil an der Geografie, aber auch an unterschiedlichen Investitionserfordernissen.
AK: Netzgebühren könnten von 300 auf 600 Euro steigen
Laut Arbeiterkammer ist das Ende der Strom-Schocks damit noch nicht erreicht hat. Geht es so weiter, könnten die Netzgebühren bis 2030 auf rund 600 Euro pro Haushalt und Jahr verdoppeln. Das hängt mit dem milliardenschweren Ausbauprogramm zusammen, das zum Fitmachen der Stromnetze für die Energiewende ansteht. Das Ausbauprogramm sieht auch eine erkleckliche Anzahl neuer Speicher vor, damit der viele grüne Strom, der produziert wird, dann abgerufen werden kann, wenn er benötigt wird.
Auf den Punkt gebracht
- Ab 2025 müssen die Österreicher mit deutlich höheren Stromrechnungen rechnen, da die Netzkosten um durchschnittlich 23 Prozent steigen werden, was pro Haushalt etwa 70 Euro mehr pro Jahr bedeutet
- Diese Erhöhung ist auf das Auslaufen kostendämpfender Maßnahmen und notwendige Investitionen in die Stromnetze zurückzuführen, wobei die Arbeiterkammer warnt, dass die Netzgebühren bis 2030 auf rund 600 Euro pro Jahr ansteigen könnten