Strache erhält Wiedergutmachung von Ibiza-Fallensteller

Vor etwas mehr als drei Jahren hat das Ibiza-Video die österreichische Innenpolitik und das Leben von Heinz-Christian Strache auf den Kopf gestellt. Von einem Tag auf den anderen musste der damalige FPÖ-Chef seinen Posten als Vizekanzler räumen und wenige Monate später sogar die Partei verlassen. Nun bekam er vom Gericht einen Anspruch auf Schadenersatz des Fallenstellers zugesprochen.

Prozess endete mit Diversion

Der Wiener Rechtsanwalt Ramin M., der das Ibiza-Video geplant und in Auftrag gegeben hat, musste sich vor Gericht wegen Missbrauchs von Tonaufnahme- oder Abhörgeräten verantworten. Am Donnerstag endete der Prozess mit einer Diversion.

Der Anwalt muss nun 15.000 Euro Strafe zahlen, 500 Euro davon gehen als Wiedergutmachung an Heinz-Christian Strache. Ramin M. stimmte dem Vergleich zu und hatte bereits zu Beginn des Verfahrens über seinen Anwalt angekündigt, "Verantwortung übernehmen zu wollen".

In der Öffentlichkeit habe sich Ramin M. nie als "Held" dargestellt, zudem gäbe es keine Indizien, die beweisen würden, wieso eine besondere Schwere der Schuld vorliegen würde. Der Verteidiger des Angeklagten führte zudem aus, dass Ramin M. durch den Prozess "beträchtliche berufliche und außerberufliche Nachteile" erfuhr.

Die Staatsanwaltschaft stimmte wegen dieser Ausführungen einer Diversion, also dem Verzicht eines ordentlichen Strafverfahrens, zu. Während HC Strache nun 500 Euro erhält, bekommt Johann Gudenus kein Geld. Der ehemalige FPÖ-Klubobmann, der in Ibiza ebenfalls in die Falle ging, strebt ein zivilrechtliches Verfahren gegen Ramin M. an.

Ob Strache die 500 Euro Wiedergutmachung reichen, dürfte jedoch bezweifelt werden. Wäre das Ibiza-Video nicht öffentlich geworden, wäre es gut möglich, dass der langjährige FPÖ-Politiker noch immer Vizekanzler der Republik ist. Als solcher würde er derzeit 19.923 Euro monatlich verdienen.