Politik
Steuer-Skandal – Pensionisten zittern um ihr Geld
Fallen die heimischen Pensionisten jetzt um viel Geld um? Der Pensionistenverband geht vor Beschwerden über und wettert gegen das Finanzministerium.
In Zeiten ungebremster Teuerung müssen vor allem die heimischen Pensionisten sprichwörtlich jeden Cent dreimal umdrehen. Für viele ist dabei das Geld aus dem Steuerausgleich die vorübergehende Rettung aus der Not. Im Schnitt bekommt bei der Arbeitnehmerveranlagung für das abgelaufene Jahr jeder Österreicher rund 437 Euro vom Finanzamt zurück. Oder besser gesagt bekäme, denn jeder Pensionist, der heuer bisher den Steuerausgleich machen wollte, schaute bisher durch die Finger. Dabei müsste das gesetzlich eigentlich bereits seit dem 1. März 2023 durchführbar sein.
Der eigentliche Ablauf: Bis Ende Februar müssen die Pensionsversicherungen die Lohnzettel der Pensionisten beim Finanzamt melden, diese können dann wiederum ab 1. März wie alle anderen Betroffenen der Steuer-Jahresausgleich durchführen. Dass es beim Steuer-Skandal nun "weiter warten" heißt, lässt den Generalsekretär des unabhängigen Pensionistenverbandes, Andreas Wohlmuth, kochen: "Während die Pensionsversicherung fristgemäß die Daten gemeldet hat, ist das Finanzministerium säumig und offenbar nicht in der Lage, diese einzuspielen und freizuschalten."
Und: "Bis heute sind die notwendigen Unterlagen noch nicht auf FinanzOnline verfügbar. Das bedeutet: Pensionist*innen können derzeit nicht ihren Steuerausgleich auf FinanzOnline vornehmen“, so Wohlmuth. "Im Pensionistenverband gingen bereits zahlreiche Beschwerden ein, in Zeitungen erscheinen erboste Leserbriefe." Der Generalsekretär fordert nun persönlich den Finanzminister auf, die gesetzlichen Fristen einzuhalten und "die Daten sofort freizuschalten". Viele Pensionisten würden mit einer Gutschrift rechnen, "die sie angesichts der hohen Teuerung dringend brauchen", so Wohlmuth.
"Nur wenige Klicks für 500 Euro – doch kaum einer tut es", berichtete "Heute" bereits Ende Jänner. Nun geht es von der Theorie in die Praxis, denn seit dem 1. März müssen alle Unternehmen den Jahreslohnzettel beim Finanzamt abgeliefert haben. Und der bildet die Grundlage dafür, dass alle Menschen mit lohnsteuerpflichtigen Einkünften sich beim Steuerausgleich Geld vom Staat zurückholen können. Dabei schauen laut "finanz.at" im Schnitt 437 Euro pro Antrag heraus – aber rund 1,8 Millionen Österreicher pfeifen auf dieses Geld und schenken es dem Staat.