Politik

"Tag der offenen Konten": KPÖ verschenkt 215.000 Euro 

Seit 17.11 ist Elke Kahr Bürgermeisterin in Graz. An ihrem Stil hält die Kommunistin nach wie vor fest, das beweist sie am "Tag der offenen Konten".

Tobias Kurakin
Elke Kahr bei der Präsentation am "Tag der offenen Konten" im Grazer Rathaus.
Elke Kahr bei der Präsentation am "Tag der offenen Konten" im Grazer Rathaus.
INGRID KORNBERGER / APA / picturedesk.com

Der "Tag der offenen Konten" hat bei der steirischen KPÖ Tradition. Kurz vor dem Jahreswechsel hat nun Elke Kahr mit ihrem Team erstmals als Grazer Bürgermeisterin offen gelegt, wie viel Geld sie dieses Jahr gespendet hat. Das Resultat: die Kommunisten haben 2021 insgesamt 214.940,77 Euro von ihrem eigenen Gehalt hergegeben. 

1694 Familien und Personen geholfen

"Ich werde mir nun vermutlich eine kleine Gehaltserhöhung gönnen und mir vielleicht 2.100 Euro behalten"; sagte Elke Kahr kurz vor ihrer Angelobung als Bürgermeisterin. Dieses Versprechen hat die Kommunistin gehalten. Obwohl ihr ein Gehalt von knapp 14.000 Euro monatlich zustehen würde, verzichtet Kahr auf einen Großteil dieses Geldes - so wie ihr ganzes Team. 

Mit den knapp 215.000 Euros die Kahr, die Landtagsabgeordneten Claudia Klimt-Weithaler sowie die Grazer Stadträte Robert Krotzer und Manfred Eber gespendet haben, konnten 1694 Personen bzw. Familien in Notlagen unterstützt werden. Auch unabhängig von der Pandemie sei dieses Jahr für viele Menschen eine Belastung gewesen, meinen die Kommunisten. 

"Die extremen Preissteigerungen in vielen Lebensbereichen treffen viele, da die Einkommen mit der Teuerung nicht Schritt halten. Viele, denen wir helfen, haben ein zu geringes Einkommen oder eine zu geringe Pension", meint Kahr. Neben der finanziellen direkten Unterstützung setzt die KPÖ auch auf politische Hilfe. 

Heiz- und Stromkosten gestiegen

Die Grazer Stadtregierung bestehend aus KPÖ-Grünen und SPÖ hat demnach darauf verzichtet die Müll- und Kanalgebühren zu erhöhen. Aufgrund gestiegener Heiz- und Stromkosten wurde von der Energie Graz zudem ein Hilfefonds eingerichtet, um Stromabschaltungen zu verhindern. 

Seit nun 23 Jahren spenden die Mitglieder der steirischen KPÖ einen Großteil ihres Gehaltes. Insgesamt sind dadurch bereits 2.623.542,97 Euro an 21.733 Personen und Familien ausbezahlt worden. Den Vorwurf der politischen Gegner, Kahr und Co. würden sich dadurch Stimmen kaufen, wird aufs Schärfste zurückgewiesen. "Ich habe noch nie jemanden, der zu mir gekommen ist und Hilfe gebraucht hat, gefragt, was er oder sie wählt - dieser Vorwurf ist wirklich schäbig", sagt die sonst entspannte Kahr bestimmt. Laut der Angaben der Bürgermeisterin würden ohnehin viele Menschen, die sie unterstützt nicht wahlberechtigt sein. 

Die Unterstützungen der KPÖ aufgelistet nach ihrem Verwendungszweck.
Die Unterstützungen der KPÖ aufgelistet nach ihrem Verwendungszweck.
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