Politik

SPÖ-Spitzenkandidat will Corona-Strafen zurückzahlen

Überraschende Ansage im Salzburg Wahlkampf: SPÖ-Chef David Egger schließt sich der FPÖ-Forderung an, die Corona-Strafen zurückzuzahlen.

Leo Stempfl
Der Salzburger Landesparteivorsitzende David Egger überraschte in der ersten Elefantenrunde.
Der Salzburger Landesparteivorsitzende David Egger überraschte in der ersten Elefantenrunde.
Sabine Hertel

Mit der ersten Elefantenrunde wurde der Intensivwahlkampf in Salzburg offiziell eröffnet. Rund zwei Stunden lang standen die Spitzenkandidaten aller acht antretenden Parteien den Moderatoren von "SN" und "RTS" Rede und Antwort.

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Nach einer guten halben Stunde kam es schließlich zum bewährten Format der Ja-/Nein-Fragen, die mittels rot-grüner Signalkelle beantwortet werden mussten. Einem gefiel das gar nicht. "Ich behalte mir vor, die Kelle auch nicht zu heben, weil manche Fragen kann man mit Ja oder Nein schlicht und einfach nicht beantworten", so Landeshauptmann Wilfried Haslauer (ÖVP). 

Ungewohnte Allianz

Die Runde startete mit Einstimmigkeit: Alle Kandidaten sind dafür, dass Salzburg den Anteil Oberösterreichs an der Salzburg AG kaufen solle. Bei den folgenden Fragen (Tempo 100, Klima-Kleber-Strafen, Mindestlohn) war das erwartungsgemäß anders. Rechtanspruch auf Kinderbetreuung? Nur ÖVP und FPÖ sind dagegen. Abgaben auf leerstehende Wohnungen erhöhen? ÖVP-Grüne-NEOS plus FPÖ dagegen.

Dann eine große Überraschung: Sollen die Corona-Strafen zurückgezahlt werden? Während die Signalkelle bei KPÖ. Grünen, ÖVP und NEOS rasch auf Rot schalten, zeigen FPÖ, MFG und WIRS selbstverständlich Grün. Und SPÖ-Spitzenkandidat David Egger? Der schwingt mit seiner Kelle kurz in der Hand umher, ehe auch er Grün zeigt. Auch er will also das Vorhaben der FPÖ-Niederösterreich aufgreifen.

"Auf jeden Fall"

Auf Nachfrage erklärte er: "Weil es nicht sein kann, dass zum Beispiel Kinder, die draußen gespielt haben, dass die gestraft worden sind oder die Eltern gestraft worden sind." Natürlich sei es schwierig, Strafen mit solchen zu vermischen, wo absichtlich gefeiert wurde. "Aber dort, wo es überbordend war, sollten auf jeden Fall die Strafen zurückgezahlt werden. Dazu solle man sich nach Möglichkeit jede einzelne Strafe einzeln anschauen.

Eine Ansage, die sogar bei FPÖ-Kandidatin Marlene Svazek für Irritation sorgt. "Dass der Salzburger Wahlkampf nicht lustig wäre, kann man wirklich nicht behaupten", kommentiert sie später auf Twitter, garniert um den Hashtag "#SPÖlost".

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    Wahlkampfauftakt der SPÖ Salzburg vor der anstehenden Landtagswahl am 23.4.2023.
    Wahlkampfauftakt der SPÖ Salzburg vor der anstehenden Landtagswahl am 23.4.2023.
    FRANZ NEUMAYR / APA / picturedesk.com