Politik
SPÖ-Dreikampf – Michael Häupl hat seine Wahl getroffen
Der "Wahlkampf" um den SPÖ-Chefsessel spitzt sich langsam zu. Nach und nach geben immer mehr Rote ihre Präferenzen bekannt – Überraschungen inklusive.
Im Rennen um die Funktion des Bundesparteivorsitzenden der SPÖ sind neben dem Traiskirchner Bürgermeister Andreas Babler nur noch der burgenländische Landeshauptmann Hans Peter Doskozil und die aktuelle Vorsitzende Pamela Rendi-Wagner übrig. Von 24. April bis 10. Mai werden die rund 140.000 Mitglieder befragt, verbindlich sei dieses Ergebnis allerdings nicht. Erst am 3. Juni soll beim Sonderparteitag die endgültige Entscheidung fallen.
Es könnte ein überraschend knappes Rennen zwischen den Spitzenkandidaten werden. Um so entscheidender wird es sein, von welchen Seiten der Partei welcher Kandidat Unterstützung erfahren wird. Bislang wollten sich nur wenige Rote im SPÖ-Dreikampf klar positionieren. Doch allmählich werden mehr und mehr Präferenzen bekannt.
So macht sich Wiens Ex-Bürgermeister Michael Häupl wenig überraschend für die aktuelle Parteichefin stark. "Ich bin für die Pam, weil eine gewählte Parteivorsitzende ein Recht auf Loyalität hat. Und ich sehe keinen einzigen inhaltlichen Grund, warum ich ihr diese verweigern sollte", sagt der 73-Jährige dem "Standard". Mit Babler teile er "überwiegend" einige programmatische Aussagen.
"Wien-Bashing ist kindisch"
"Von Hans Peter Doskozil habe bisher nur wenig programmatische Aussagen gehört. Außer das, was er schon im Burgenland gemacht hat. Ich wüsste nicht, warum ich für ihn eintreten soll", so Häupl, der in Bezug auf den Kampf um den Vorsitz mit dem Burgenland und Niederösterreich weiter erklärt: "Auch das Wien-Bashing halte ich für rückschrittlich und kindisch".
Der Pressesprecher von Kärntens Landeshauptmann Peter Kaiser – er hat sich bislang offiziell nicht deklariert – findet sich indes überraschend unter den Unterstützern des Traiskirchner Bürgermeisters. "Ich unterstütze Andi Babler, weil er der SPÖ das Rückgrat zurückgibt, das es braucht, damit meine Tochter in einem Land aufwachsen kann, in dem man einander hilft, respektiert & gleiche Chancen hat", meint Andreas Schäfermeier auf Bablers Webseite.