Politik

SPÖ-Chefin will Handel noch heuer zusperren

SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner sieht Österreich am Punkt der Entscheidung. Sinken die Neuinfektionen nicht massiv, brauche es jetzt einen Lockdown.

Rene Findenig
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SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner will Geschäfte erneut schließen.
SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner will Geschäfte erneut schließen.
apa/picturedesk/"Heute"-Montage

Am Tag 10 nach dem harten Lockdown zog am Mittwoch SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner im "Roten Foyer" Corona-Bilanz. "Die Wirkungsdauer eines Lockdowns ist maximal mit der Inkubationszeit einer Krankheit, also mit 14 Tagen zu bemessen", so die Parteichefin. "Am Sonntag wäre der letzte Tag, an dem der Lockdown wirkt." Vor dem Lockdown habe man über 9.000 Neuinfektionen pro Tag  verzeichnet, dann hätten weicher und harter Lockdown Wirkung gezeigt, so Rendi-Wagner.

"Aber nicht in der Form, in der es die Bundesregierung erwartet hätte": Damals sei das Ziel mit 1.000 Neuinfektionen pro Tag und einer maximalen Belegrate von 200 Betten auf den Intensivstationen gefasst worden. Mit Stand Dienstag allerdings sei man mit 2.628 Neuinfektionen und 118 Toten sowie 600 Menschen auf den Corona-Intensivstationen weit weg davon. "Da ist uns allen klar, da muss man nicht Experte sein, das ist ein sehr, sehr hohes Niveau", so Rendi-Wagner.

5.000 Neuinfektionen im Jänner

Die "Abklingrate" nach dem Lockdown sei geringer als erwartet und "wir sind weit weg vom Ziel. Meiner Einschätzung nach wäre es richtig und dringend notwendig, auf dieses Fallzahlniveau von 1.000 Neuinfektionen zu kommen. Dann reichen die vorhandenen Contact-Tracing-Maßnahmen aus, als dass wir die Ausbreitung des Virus eine Zeitlang unter Kontrolle haben", so die rote Parteichefin. "Fest steht: Wir stehen eine Woche vor Weihnachten und wir stehen vor einem entscheidenden Punkt."

Weihnachtsruhe für Handel angedacht

Nun gebe es zwei Möglichkeiten: Entweder die Fallzahlen sinken bis zum Wochenende auf oder unter 1.000 ab – oder die Zahl der Neuinfektionen bleibe hoch. "Im zweiten Fall muss man sagen und feststellen, dass die zweite Welle durch den Lockdown nur geringfügig gebrochen werden konnte", so Rendi-Wagner. Im zweiten Fall müsse man mit ansteigenden und sehr hohen Fallzahlen rund um Weihnachten und dann mit rund 5.000 Neuinfektionen pro Tag im Jänner ausgehen – und sich Mitte und Ende Jänner fragen, was man dagegen tun müsse.

Das "Infektionsgeschehen wird die nächsten Wochen wieder außer Kontrolle geraten", so Rendi-Wagner zum Fall der weiter hohen Infektionszahlen und den höheren Kontaktfällen zur Weihnachtszeit. Der Vorschlag der SPÖ-Chefin: Zwei Wochen zwischen 24. Dezember und 6. Jänner solle "im Sinne einer Weihnachtsruhe" der Handel komplett geschlossen bleiben, um "eine signifikante Entschleunigung des Virengeschehens" zu erreichen. 

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