Gesundheit

Spitäler am Limit – Experten schlagen Alarm 

Viele Spitäler in Österreich haben mit akutem Personalmangel zu kämpfen. Landesweit mussten schon Hunderte Betten gesperrt werden. 

Michael Rauhofer-Redl
Die heimischen Spitäler kommen an ihre Grenzen. Schuld daran ist nicht das Coronavirus, sondern akuter Personalmangel. Symbolbild.
Die heimischen Spitäler kommen an ihre Grenzen. Schuld daran ist nicht das Coronavirus, sondern akuter Personalmangel. Symbolbild.
Getty Images

Auch wenn die Pandemie allmählich dem Ende zu geht, ist es um die Situation der heimischen Spitäler nicht wirklich rosig bestellt. Zuletzt wurde etwa in der Klinik Ottakring eine Gefährdungsanzeige geschrieben. Oberärzte warnten davor, dass die Akutversorgung wackle. Oft dauere es stundenlang, bis Notfallpatienten versorgt werden können. Diese Dauer kann potenziell zur tödlichen Gefahr werden. 

Doch Wien bildet hier kein Alleinstellungsmerkmal, wie das Ö1-Morgenjournal am Mittwoch berichtet. Personalmangel und akute Bettennot zählt auch in den Bundesländern mittlerweile zum Alltag. Auch im Linzer Keppler-Klinikum sind 140 Betten von insgesamt 1.620 gesperrt. Der stellvertretende Zentralbetriebsratsvorsitzende Helmut Freudenthaler berichtet, dass das angesichts der enormen Belastung sogar zu wenig gesperrte Betten seien. Für eine "würdige Patientenversorgung" sei es notwendig, mit weniger Patienten konfrontiert zu sein. 

Situation "besorgniserregend" und "irritierend"

Auch in Graz zeigt sich ein ähnliches Bild. Hellmut Samonigg, Rektor der Medizinischen Universität Graz, stellt im Talk mit dem ORF-Radio klar, dass dieser Zustand keiner sei, den es "seit gestern" gebe. Bereits im Herbst 2021 habe sich die Situation so entwickelt. In "einigen Bereichen" sei diese gar "besorgniserregend". Es sei "irritierend", dass diese Abwärtsspirale noch nicht unterbrochen worden sei. Es sei auch gar nicht möglich, die Situation akut zu verbessern. Aber es brauche Maßnahmen, dass es nicht noch schlimmer wird.

Samonigg kritisiert, dass nicht am Tisch liege, dass es hier ein ernsthaftes Problem gebe. Viele Ärzte würden in den niedergelassenen Bereich wechseln, das erschwere die Arbeit für das Personal im Krankenhaus. In der Grazer Uniklinik gebe es zwar keinen Mangel an Ärzten, sehr wohl aber an Pflegekräften – im Endeffekt ist auch hier eine adäquate Verpflegung nicht möglich. Der Unirektor fordert strukturelle Maßnahmen, um die Situation langfristig in den Griff bekommen zu können. 

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