Ukraine-Krieg

"Solange Putin am Leben ist" – Expertin erstaunt im ORF

Russland sucht die Ukraine aktuell mit einem Drohnen-Großangriff heim. Die Professorin Nina Chruschtschowa analysierte die Situation im ORF.

"Solange Putin am Leben ist" – Expertin erstaunt im ORF
Nina Chruschtschowa, Professorin für Internationale Beziehungen an der New School University in New York, in der ORF-"ZIB2".
Screenshot ORF

Nicht nur Raketen lässt Russland aktuell auf die Ukraine regnen, auch Dutzende Drohnen schickt Wladimir Putin in den Kriegseinsatz – und richtet damit massive Zerstörungen an. Am Mittwochmorgen traf eine Rakete das Büro der Schweizer Fondation suisse de déminage (FSD) in der ukrainischen Stadt Charkiw. Laut der FSD ist niemand getötet oder verletzt worden. Sechs Fahrzeuge und das Gebäude wurden jedoch "stark zerstört".

Gleichzeitig gelingen der Ukraine weiter Achtungserfolge. Russland hat nach Angaben der ukrainischen Marine alle seine Schiffe aus dem Asowschen Meer, einem mit dem Schwarzen Meer verbundenen Gewässer, abgezogen. "Es gibt keine russischen Marineschiffe mehr im Asowschen Meer", sagte Dmytro Pletenchuk, ein Sprecher der ukrainischen Marine, wie der "Guardian" berichtet.

"Mir Putins Russland kann es momentan keine Beziehungen geben"

Ukrainische Marinebeamte haben in den letzten Monaten erklärt, dass erfolgreiche Angriffe auf Ziele auf der von Russland annektierten Krim und anderswo im Schwarzen Meer die russische Marine gezwungen haben, ihre Schiffe anderswo zu stationieren. Nina Chruschtschowa, laut ORF die "Urenkelin des einstigen Kommunistenchefs in der Sowjetunion", ordnete in der "ZIB2" bei Moderatorin Marie-Claire Zimmermann am Donnerstagabend die Entwicklungen ein.

"Es gibt einen Krieg in Europa, Europa muss sich natürlich Sorgen machen", so Chruschtschowa. Die Schuld an fehlender Diiplomatie sah die Analystin aber auch bei den USA, die weiter die Welt in Schwarz und Weiß, in Gut und Böse, teile – sie hätten "den Kalten Krieg nie überwunden". Die europäischen Staatschefs würden einander hofieren, so die Analystin, "aber mit Putins Russland, das kann es momentan keine normalen Beziehungen geben" so Chruschtschowa zu früheren diplomatischen Beziehungen Putins zu Europa.

"Solange Putin am Leben oder an der Macht ist"

Derzeit gibt es keine beträchtlichen Fortschritte bei diplomatischen Bemühungen, so Chruschtschowa, es sei denn, die Konfliktparteien "können irgendwie einen Kompromiss eingehen". Die Chance dazu seien aber derzeit sehr gering, hieß es.. Auch, weil Diplomaten abgezogen oder rausgeworfen wurden. Die Diplomatie sei "abgewürgt worden" und müsse nun ganz neu aufgebaut werden, so Chruschtschowa. Und welche Lösung könnte es geben? Sie sei keine Politikerin, sondern Analystin, "ich schaue mir die Fehler an".

Jeder habe verschiedene Vorschläge, so Chruschtschowa, aber es gebe zu wenig Diplomatie, "deswegen kommen die Seiten nicht zusammen". "Ich denke aber, dass es eine Friedenslösung geben wird", so Chruschtschowa, allerdings nicht aktuell, denn alle Konfliktparteien hätten extreme Positionen eingenommen. "Vielleicht ist Putin bereit, Zugeständnisse zu machen, aber keine großen", so Chruschtschowa. "Er fühlt sich eigentlich als Sieger. Er hat den Krieg zwar nicht gewonnen, aber er wurde nicht besiegt. Für ihn ist das ein riesiger Erfolg", so Chruschtschowa. Und: "Solange Putin am Leben ist oder an der Macht", werde der Ukraine-Konflikt nicht völlig gelöst werden.

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    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Die Ukraine wird derzeit von Russland mit Raketen und Drohnen angegriffen, während die Ukraine auch Erfolge verzeichnet
    • Die Expertin Nina Chruschtschowa analysierte die Situation und betonte, dass es aufgrund fehlender Diplomatie und extremen Positionen der Konfliktparteien derzeit keine Lösung gibt
    • Sie glaubt, dass es letztendlich eine Friedenslösung geben wird, aber solange Putin an der Macht ist, wird der Konflikt nicht vollständig gelöst werden
    red, 20 Minuten
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