Gipfeltreffen in Washington

Nato beschließt "Trump-sichere" Ukraine-Hilfen

Die Nato-Staats- und Regierungschefs unterstützen die Ukraine mit weiteren Milliarden. Eine Beitrittseinladung für Kiew gabs aber nicht.

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Nato beschließt "Trump-sichere" Ukraine-Hilfen
US-Präsident Joe Biden zusammen mit anderen Staats- und Regierungschefs am Nato-Gipfel in Washington. (10. Juli 2024)
REUTERS

Die Nato hat bei ihrem Gipfeltreffen in Washington Militärhilfen von 40 Milliarden Euro für die Ukraine beschlossen. Bündnis-Generalsekretär Jens Stoltenberg sprach von einem "bedeutenden" Hilfspaket. Eine Beitrittseinladung an die Ukraine sprachen die Verbündeten zwar nicht aus, sie sehen das Land laut ihrer Gipfelerklärung aber auf einem "unumkehrbaren Weg" zu einer Mitgliedschaft. Scharfe Kritik übten die Verbündeten an China wegen seiner Unterstützung für Russland.

Die 40 Milliarden Euro für Kiew sollen "innerhalb des nächsten Jahres" fließen, wie es in der am Mittwoch in Washington veröffentlichten Gipfelerklärung der Staats- und Regierungschefs heißt. Ab dem Nato-Gipfel in Den Haag im kommenden Jahr wollen die Mitgliedsländer überprüfen, ob neue Zusagen nötig sind.

Angerechnet werden danach alle Mittel, die seit dem 1. Januar 2024 geflossen sind. Die Nato-Partner begannen zudem mit der Lieferung von länger zugesagten F-16-Kampfjets an Kiew.

Europäer übernehmen mehr Verantwortung

Die Staats- und Regierungschefs beschlossen laut Stoltenberg zudem einen Plan, der die Ukraine-Hilfen auch im Fall eines Siegs von Donald Trump bei der US-Präsidentschaftswahl sichern soll. Die Nato will von einem neuen Hauptquartier in der hessischen Landeshauptstadt Wiesbaden aus ihre Waffenlieferungen an die Ukraine koordinieren sowie die Ausbildung ukrainischer Soldaten in Europa. Das Kommando hat ein Drei-Sterne-General, dem 700 Kräfte unterstehen. Damit übernehmen die Europäer mehr Verantwortung von den USA.

Die von der Ukraine erhoffte Beitrittseinladung erhielt Präsident Wolodimir Selenski auch in Washington nicht. Hauptgrund ist die Furcht der USA und Deutschlands vor einer Konfrontation mit Russland. Zum Abschluss des Gipfels tagen die Staats- und Regierungschefs am Donnerstag mit Selenski im Nato-Ukraine-Rat.

Am Donnerstag tritt Biden vor die Medien

Danach will US-Präsident Joe Biden als Gipfelgastgeber vor die Presse treten. Der Auftritt wird mit großer Spannung erwartet. Der 81-Jährige ist seit seinem schwachen Auftritt beim TV-Duell gegen Trump vor rund zwei Wochen mit Forderungen konfrontiert, sich aus dem Präsidentschaftsrennen zurückzuziehen. Er stellt sich nur selten ohne Skript Journalistenfragen.

"Tiefe Sorge" äußerte die Nato über Chinas enge Beziehungen zu Russland. Die 32 Mitgliedsländer nannten China in ihrer Erklärung einen "entscheidenden Beihelfer" im russischen Angriffskrieg in der Ukraine. Peking hat den Krieg bisher nicht öffentlich verurteilt und liefert weiter zivil wie militärisch nutzbare Güter an Moskau.

Stoltenberg sprach von der bisher "stärksten Botschaft" an die Volksrepublik, ihre Haltung zu überdenken. Mögliche Sanktionen seien aber Sache der einzelnen Mitgliedsländer. Am Donnerstag treffen die Staats- und Regierungschefs Partnerländer des Asien-Pazifikraums wie Australien und Südkorea.

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