Geist und Körper

So viele Schritte am Tag wirken antidepressiv

Je mehr Schritte wir täglich machen, desto besser geht es unserer Psyche. Zu diesem Schluss kommt eine neue Studie. Am besten sind 7.000 am Tag.

Heute Life
So viele Schritte am Tag wirken antidepressiv
Ein gesunder Geist steckt in einem gesunden Körper.
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In einer Zeit, in der das Zählen von Schritten durch Smartwatches und Fitnesstracker zu einer täglichen Obsession geworden ist, haben Forscher entdeckt, dass diese Schritte uns nicht nur dabei helfen könnten, körperlich fit zu bleiben: Sie könnten auch unsere geistige Gesundheit schützen. Eine Studie der Universität von Castilla-La Mancha hat ergeben, dass Menschen, die täglich mehr Schritte unternehmen, weniger wahrscheinlich an Depressionen leiden. Das legt nahe, dass etwas so Einfaches wie ein täglicher Spaziergang ein wirksames Mittel zur Vorbeugung von psychischen Problemen sein könnte.

Die Studie analysierte Daten von 96.173 Erwachsenen aus 13 verschiedenen Ländern. Junge Erwachsene mit einem Durchschnittsalter von 18,6 bis hin zu älteren Erwachsenen mit einem Durchschnittsalter von 91,2 Jahren. Ausgewertet wurde der Nutzen der Alltagsbewegung auf Basis von Studien aus den Jahren 2004 bis 2023. Die tägliche Schrittzahl der Teilnehmer lag zwischen etwa 2.931 und 10.378 Schritten pro Tag.

Beziehung zwischen Schrittzahl und Depression

Im Vergleich zu Menschen, die weniger als 5.000 Schritte pro Tag machten (was als sitzender Lebensstil gilt), zeigten diejenigen, die eine höhere Schrittzahl erreichten, zunehmend bessere psychische Gesundheit. Die schützenden Effekte waren besonders bei Menschen zwischen 7.500 und 9.999 Schritten pro Tag bemerkenswert, die im Vergleich zu ihren weniger aktiven Gegenstücken deutlich weniger depressive Symptome zeigten.
Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass jede zusätzliche 1.000 Schritte, die eine Person pro Tag zurücklegt, mit einem um 9 % geringeren Risiko verbunden ist, an Depressionen zu erkranken.

Eine der überzeugendsten Erkenntnisse war, dass Teilnehmer, die täglich 7.000 oder mehr Schritte machten, ein um 31 % geringeres Risiko für Depressionen hatten als Teilnehmer, die weniger Schritte machten. Dies deutet darauf hin, dass es einen Schwelleneffekt geben könnte – eine bestimmte Anzahl von Schritten pro Tag, die optimale Vorteile für die psychische Gesundheit bietet.

Je mehr Schritte, desto weniger depressiv

Die Forscher stellten fest, dass die Beziehung zwischen Schritten und Depression umgekehrt ist: Je mehr Schritte man machte, desto weniger depressive Symptome traten auf. Dieses Muster galt sowohl für Studien, die Menschen zu einem bestimmten Zeitpunkt untersuchten (Querschnittsstudien), als auch für Studien, die Menschen über einen längeren Zeitraum beobachteten (Längsschnittstudien).

Warum sind die täglichen Schritte so wichtig?

Der Artikel diskutiert mehrere mögliche Wege, wie Gehen Depressionen vorbeugen kann. Körperliche Aktivität steht im Zusammenhang mit Veränderungen des Entzündungsniveaus im Körper, der Aktivierung bestimmter Nervenbahnen, erhöhter Neuroplastizität (der Fähigkeit des Gehirns, neue Verbindungen zu bilden) und der Regulierung von Stressreaktionssystemen. Gehen, insbesondere im Freien, kann auch Gelegenheiten für soziale Interaktion und den Kontakt mit der Natur bieten.

Das Schöne am Gehen liegt in seiner Einfachheit und Zugänglichkeit. Im Gegensatz zu vielen anderen Formen der Bewegung erfordert das Gehen keine spezielle Ausrüstung, kein Training und keine Mitgliedschaft im Fitnessstudio. Es kann durch einfache Änderungen der Alltagsgewohnheiten leicht in den Alltag integriert werden.

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Auf den Punkt gebracht

  • Forscher der Universität von Castilla-La Mancha haben herausgefunden, dass eine höhere tägliche Schrittzahl nicht nur die körperliche Fitness, sondern auch die geistige Gesundheit verbessern kann.
  • Die Studie zeigt, dass Menschen, die täglich mehr Schritte machen, ein geringeres Risiko für Depressionen haben, wobei besonders bei 7.000 oder mehr Schritten pro Tag ein um 31 % geringeres Risiko festgestellt wurde.
red
Akt.
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