Gesundheit
So läuft eine Impfstoffanpassung ab
Mit Omikron könnte eine Adaption der aktuellen Impfstoffe nötig werden. Wie diese gegebenenfalls abläuft, erklärte Virologin Christina Nicolodi.
Bisher war eine Anpassung der Corona-Impfstoffe nicht nötig. Mit dem Auftauchen der neuen Omikron-Variante ist alles anders. Denn ob die Vakzine gegen diese Variante genauso gut schützen wie gegen die anderen, ist zur Zeit Gegenstand der Forschung. Die Impfstoffhersteller haben bereits Untersuchungen in die Wege geleitet.
Das Procedere
Sollte sich herausstellen, dass eine Adaption nötig ist, passiert dies in engem Austausch mit der Europäischen Arzneimittelbehörde EMA. "Dort hat jeder Impfstoffhersteller seinen Ansprechpartner, um genau solche Fragen zu klären", sagt Virologin und Impfstoffexpertin Christina Nicolodi im gestrigen Ö1 Mittagsjournal. Für die Anpassung werden standardmäßig Experimente in der Zellkultur gemacht, zusätzlich werden Tierversuche durchgeführt und das weltweite Infektionsgeschehen beobachtet.
Vorgeschrieben ist in diesem Verfahren auch eine klinische Studie mit ein paar hundert Probanden. Dabei wird einerseits getestet, ob der neue Impfstoff gut wirkt und auch, ob er gegen die alten Virusvarianten Schutz bietet. Idealerweise würde man einen neuen Impfstoff so designen, dass er neben Omikron auch eine gewisse Kreuzreaktivität gegenüber den alten Varianten bietet. "Die Gesundheitsbehörden empfehlen, dass man in die klinischen Studien Menschen einbezieht, die bisher weder geimpft wurden, noch sich jemals infiziert haben", so Nicolodi. Auf diese Weise sei denn auch ein Vergleich zwischen den alten und neuen Impfstoffen möglich.
Neuer Impfstoff theoretisch im Frühjahr verfügbar
Eine komplette Neuzulassung sei jedenfalls nicht notwendig. Formal betrachtet handle es sich um einen "Antrag auf Änderung der bestehenden Zulassung", natürlich inklusive bisher festgelegter Qualitätsstandards. Bei den Grippeimpfstoffen wird das jedes Jahr so gemacht.
Bei den mRNA-Impfstoffen dürfte eine Adaption drei bis vier Monate dauern, im Fall Vektorimpfstoffen dauert es wohl einen Monat länger. Die angepassten Impfstoffe stünden demnach theoretisch bereits im Frühjahr zur Verfügung.
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