Ein neues Klimaschutz-Szenario rückt den Wolf in ein ganz neues und positives Licht, denn nur dank des Isegrims soll Schottland zukünftig pro Jahr eine Million Tonnen CO₂ einsparen können. Forscher der britischen Universität in Leeds sind fest davon überzeugt, dass die Wiederansiedlung der Grauwölfe in den schottischen Highlands zum Netto-Null-Ziel beiträgt.
Man sollte meinen, dass gerade die schottischen Highlands fast noch so aussehen wie zum Zeitpunkt ihrer Entstehung, aber Tatsache ist, dass sich die karge Flora dort mehr und mehr zu ihrem Nachteil verändert hat. Bereits vor 250 Jahren wurde der Grauwolf verdrängt und ausgerottet, weshalb das Rotwild sich ohne natürlichen Feind vermehren konnte und mit Vorliebe die Bäume dezimiert, weil vor allem die jungen Setzlinge hervorragend schmecken. Ergo? Mehr Wölfe = weniger Rotwild = mehr Bäume!
Laut einem anschaulichen Modell der Wissenschaftler sollen lediglich 167 Wölfe ausreichen, um die Population der Hirsche im richtigen Maß zu reduzieren, damit Bäume wieder natürlich nachwachsen können. Momentan ist es nämlich leider so, dass die Wälder durch den Verzehr des Rotwildes schrumpfen und keine Chance auf natürliche Regeneration haben. Durch die natürliche Umkehr dank des Wolfes schätzen die Forscher eine jährliche Einsparung von einer Million Tonnen Kohlenstoffdioxid – nur weil man der Natur die Chance gäbe, es alleine zu schaffen.
Alleine aufgrund dieser Rechnung würde jeder einzelne Wolf einen Wert von umgerechnet 186.000 Euro haben, wenn er jährlich dafür Sorge trägt, dass 6080 Tonnen mehr CO₂ aufgenommen werden kann.
Die Forscher sind sich in jedem Fall einig darüber, dass die Klimakrise nur mithilfe der biologischen Vielfalt bewältigt werden kann. Ein isoliertes Handeln unsererseits hat niemals die gleichen positiven Auswirkungen wie die Wiederherstellung kaputter Ökosysteme.