Gesundheit
So beugst du einer Thrombose auf Flugreisen vor
Wer seinen Sommerurlaub heuer weit weg von Zuhause verbringt, sollte auf Thromboseprävention achten. Denn langes Sitzen kann gefährlich werden.
Hast du schon einmal darüber nachgedacht, welche schwere Aufgabe unser Blut hat? Es muss nicht nur kontinuierlich und reibungslos durch unseren Körper fließen, solange wir leben, sondern es muss auch die Fähigkeit haben, zu gerinnen, damit wir nicht verbluten, wenn wir verletzt sind. Von daher können Blutgerinnsel unser Leben retten.
Sie können es aber auch gefährden. Nämlich dann, wenn sie sich bilden, wenn sie nicht gebraucht werden. Blutgerinnsel können ohne Verletzung entstehen, wenn der Blutfluss verlangsamt oder gestoppt wird – und wenn man längere Zeit stillsitzt, zum Beispiel auf einem Langstreckenflug. Blutgerinnsel könne sich in Venen in Armen und Beinen bilden, was als tiefe Venenthrombose bezeichnet wird. Ein Blutgerinnsel, das sich in den Arterien bildet, kann in der Lunge auftreten. Dann spricht man von einer Lungenembolie oder – wandert das Gerinnsel ins Gehirn – von einem Schlaganfall.
Warum Blutgerinnsel gefährlich sind
Wenn Blutgerinnsel den Blutfluss einschränken oder eine Verstopfung in Venen oder Arterien verursachen, spricht man von einer Thrombose. Das Blut sollte frei durch den Körper fließen, da es den Sauerstoff zum Gehirn transportiert. Wenn diese Versorgung ganz oder teilweise unterbrochen ist, bekommt das Gehirn nicht mehr das, was es braucht, damit der Körper richtig funktioniert. Verstopft ein Gerinnsel ein Blutgefäß, gilt das als lebensbedrohlich.
Warum Fliegen zu Blutgerinnseln führen kann
Das Risiko, während oder kurz nach einem Langstreckenflug ein Blutgerinnsel zu erleiden, ist etwa dreimal so hoch wie normal. Das liegt daran, dass man über einen längeren Zeitraum weitgehend bewegungsunfähig ist. Außerdem nimmt man in einem Flugzeug aufgrund des geringeren Luftdrucks auch weniger Sauerstoff auf. Dies kann zu einem niedrigen Sauerstoffgehalt im Körpergewebe führen. Der relative Sauerstoffmangel ist in der Regel gering, kann aber den Blutfluss verlangsamen, was das Risiko der Bildung eines Blutgerinnsels erhöht.
Anzeichen
Symptome einer Beinvenenthrombose: Verfärbter, bläulicher oder rötlicher Fleck am Bein, Schmerzen, Krämpfe oder Druckempfindlichkeit im Bein, Schwellung des Knöchels oder des Beins (normalerweise nur an einem Bein), Haut, die sich wärmer anfühlt als der Rest des Beins
Symptome einer Lungenembolie: Schwindel, Kurzatmigkeit, Unregelmäßiger Herzschlag, Husten, Schmerzen in der Brust, Schwitzen, Schwellungen in den Beinen
Wer gefährdet ist
- Raucher
- 40 Jahre oder älter
- Blutgerinnsel in der Vorgeschichte
- Krebs oder eine Krebserkrankung in der Vorgeschichte
- Blutgerinnsel in der Familie
- Eine persönliche oder familiäre Vorgeschichte mit einer genetischen Gerinnungsstörung
- Einnahme von Hormonersatzpräparaten
- Ein Body-Mass-Index (BMI) im Bereich der Fettleibigkeit (ab 30)
- Verwendung von östrogenbasierten Verhütungsmitteln (z. B. Antibabypille)
- Operationen innerhalb der letzten drei Monate
- Venenschäden
- Aktuelle oder kürzliche Schwangerschaft (6 Wochen nach der Entbindung oder kürzlicher Schwangerschaftsabbruch)
- Ein Venenkatheter in einer großen Vene
- Ein Gipsverband am Bein
Zur Vorbeugung
Auch Wochen nach der Reise möglich
Hinweis: Eine Reisethrombose kann sich auch erst Wochen nach Beendigung der Reise bzw. nach dem Flug bemerkbar machen! Besonders gefährlich wird es, wenn sich das Gerinnsel von der Ursprungsstelle loslöst und mit dem Blutstrom weitertransportiert wird.