"Lügen-Opfer" packen aus
Sie waren beste Freunde – "Darum klagen wir jetzt Lena"
Lena Schilling verbreitete über frühere Freunde üble Gerüchte. Jetzt klagt das betroffene Paar. In "Heute" erklären die Bohrn Menas die Hintergründe.
Nächste Eskalationsstufe in der "Lügen-Affäre" um die Grüne EU-Spitzenkandidatin Lena Schilling. Jenes früher eng mit ihr befreundete Ehepaar, über das Schilling Gerüchte hinsichtlich häuslicher Gewalt verbreitet haben soll, reichte nun eine Zivilklage gegen die 23-Jährige ein. Es handelt sich, wie berichtet, um die Öko-Aktivisten und Buchautoren Veronika und Sebastian Bohrn Mena.
"Wir wollen, dass Lena ihre falschen Behauptungen öffentlich widerruft", sagt Sebastian Bohrn Mena gegenüber "Heute". Auf X (vormals Twitter) hatte er bereits am Montag angekündigt, die Forderung "notfalls durch das Gericht" durchsetzen zu wollen – am Dienstag wurde die Klage dann eingebracht.
"Es bleibt uns nichts übrig, als zu klagen"
"Die Situation hat sich immer weiter aufgeschaukelt", sagt Bohrn Mena. "Es kam zu einer Art Rollenumkehr, plötzlich tauchten Wortmeldungen wie etwa von Eva Glawischnig auf, dass an den Schilling-Behauptungen ja vielleicht was dran wäre. Unglaublich. Angesichts dessen bleibt uns nichts übrig, als zu klagen."
„Lena muss ihre eindeutig falsche Erzählung öffentlich widerrufen“
Laut Bohrn Mena habe es drei Möglichkeiten gegeben: "Eine Anzeige wegen Verleumdung, eine Klage wegen Rufschädigung oder eine Zivilklage auf öffentlichen Widerruf." Die ersten beiden Varianten hätten bei Schuldspruch einen Eintrag ins Strafregister für Lena Schilling bedeutet. "Das wollen wir nicht. Sie ist erst 23, wir möchten ihr trotz allem nicht schaden", so Bohrn Mena.
"Können beweisen, dass alles nicht stimmt"
Also gebe es nun die Zivilklage. "Lena muss ihre eindeutig falsche Erzählung öffentlich widerrufen." Bohrn Mena im "Heute"-Gespräch: "Wir können beweisen, dass das alles nicht stimmt." Schilling habe auch später die Unwahrheit gesagt, als sie meinte, sie hätte die angebliche Sorge um ihre Freundin Veronika Bohrn Mena nur mit einer Person besprochen. Tatsächlich und nachweislich habe sie das mehreren Personen gegenüber geäußert.
"Wir sind über all das nach wie vor vollkommen perplex", so Bohrn Mena: "Ich kenne Lena Schilling seit sechs Jahren, seit sie 17 ist. Veronika hat sie so sehr unterstützt."
Kontakt haben die Bohrn Menas zu Schilling nicht mehr. "Sie hat den Kontakt abgebrochen, von einem Tag auf den anderen", erzählt Sebastian Bohrn Mena. Nachdem sie erfahren hatten, was Schilling über sie verbreitete, habe Lena sich telefonisch entschuldigt und gesagt, sie werde eine Unterlassungserklärung unterschreiben. "Das war abends – am nächsten Morgen kam eine SMS, dass der Kontakt nur mehr über ihre Anwältin laufen solle."
Die Unterlassungserklärung wurde am 12. April unterschrieben. Ohne Verschwiegenheitsklausel. Dieses Dokument brachte den ganzen Skandal um Grün-Kandidatin Schilling ins Rollen. Der "Standard" veröffentlichte vor einer Woche einen Artikel mit schweren Vorwürfen gegen Schilling. Neben der Causa Bohrn Mena ist von Belästigungsvorwürfen und Liebesaffären die Rede, die Schilling (für sie gilt die Unschuldsvermutung) erfunden habe.
In den sozialen Medien geht es rund, Schilling wird von vielen als "Lügen-Lena" bezeichnet. Die Grünen machen ihrer Kandidatin die Mauer, stehen im Superwahljahr aber mit dem Rücken zur Wand.
Grüne Parteispitze stellt sich hinter Lena Schilling
„Wenn Schilling ihre Aussagen öffentlich widerruft, im ,Standard' – dann ziehen wir die Klage zurück“
"Immerhin haben wir Kosten für das Verfahren beziehungsweise unseren Anwalt. Für Schilling zahlen das die Grünen, aber wir müssen das selber tragen", sagt Bohrn Mena.