Sie knutschte im Club – dann war sie in Lebensgefahr

Die heute 28-jährige Phoebe Campbell-Harris erinnert sich noch gut an die Geburtstagsfeier eines Freundes in einer Bar in Paris, wo sie diesen anderen Partygast entdeckte, der "ein nettes Lächeln hatte". Schließlich küssten sich die beiden am Ende des Abends, aber die Dinge entwickelten sich aber leider anders als geplant.

"Pure Panik"

Die damals 18-Jährige geriet in "pure Panik", als sie spürte, wie sich ihre Kehle zuschnürte. "Mein Hals fühlte sich an wie Sandpapier. Er war ganz kratzig geworden. Das ist das erste Anzeichen, dann wird es immer schwieriger zu schlucken, und dann merkt man, dass sich der Rachen verschließt", sagte Phoebe der "Times". Sie rannte auf die Toilette, wo sie Ausschläge und Nesselausschläge am ganzen Körper fand.

Die junge Frau erinnerte sich, dass sie um ihr Leben fürchtete und in einen "Kampf-oder-Flucht"-Modus verfiel. Geistesgegenwärtig verabreichte sich Phoebe, die stark allergisch auf Nüsse reagiert, ihren EpiPen und rief den Notdienst. Als sie im Krankenwagen lag, ließ sie Revue passieren, was sie im Laufe des Abends gegessen und getrunken hatte. Da war jedoch nichts dabei, auf das sie allergisch hätte reagieren können. Doch dann wurde Phoebe klar, dass ihre anaphylaktische Reaktion möglicherweise etwas mit dem Kuss zu tun hatte. Der Mann, den sie geküsst hatte, muss Nüsse gegessen haben.

Phoebe, die heute 28 Jahre alt ist, war bereits sechs Mal im Krankenhaus, nachdem sie allergische Reaktionen erlitten hatte. Sie kennt die Warnzeichen, auf die man achten muss, denn ihre erste allergische Reaktion hatte sie bereits als 3-Jährige. Ihr schrecklichstes Erlebnis hatte sie während einer Reise nach Indien, wo sie ein nusshaltiges Curry aß. Sie erinnerte sich daran, dass es keine Krankenwagen gab und sie versuchte, das Krankenhaus zu erreichen, während sie sich im Berufsverkehr von Delhi von Stoßstange zu Stoßstange bewegte. Sie habe sogar darüber nachgedacht, ihre Eltern anzurufen, weil sie "nicht sicher war, ob sie es schaffen würde". Die Filmemacherin betonte, dass man sich nicht immer auf ein Restaurant verlassen kann, selbst wenn es über bestehende Allergien informiert. Einmal erlitt sie eine Anaphylaxie, nachdem sie eine Acai-Bowl gegessen hatte, obwohl ihr das Personal versicherte, dass definitiv keine Nüsse enthalten waren.

Kurzfilm "A Matter of Minutes"

Sie hat einen Kurzfilm mit dem Titel "A Matter of Minutes" ("Eine Frage von Minuten") gedreht, um das Bewusstsein dafür zu schärfen, dass anaphylaktische Reaktionen auf die ungewöhnlichsten Arten ausgelöst werden können – zum Beispiel durch einen Kuss. Die Filmemacherin warnte davor, dass Lebensmittelallergien "ernst, unvorhersehbar und potenziell lebensbedrohlich" sein können. "Wenn man es nicht selbst erlebt hat", sagte sie, "fühlt sich Anaphylaxie wie eine fremde Idee an". Im Laufe der Jahre habe sie eine "Hyperaufmerksamkeit" entwickelt, um sich keiner Gefahr mehr auszusetzen.