Gesundheit

Sexsomnia – Mann hat Sex im Schlaf und weiß von nix

Der Mann beginnt im Schlaf den Sex mit seiner Frau zu initiieren. Am Morgen darauf kann er sich an nichts erinnern. 

Sabine Primes
Sexomnia ist ein Zustand, der vor allem Männer betrifft und sie in eine Art sexuelle Schlafwandler verwandelt.
Sexomnia ist ein Zustand, der vor allem Männer betrifft und sie in eine Art sexuelle Schlafwandler verwandelt.
Getty Images/iStockphoto

Das Sexleben dieses Paares ist – im wahrsten Sinne des Wortes – ein wahr gewordener Traum. Eine Frau hat das "peinliche" sexuelle Geheimnis ihres Mannes gelüftet. Unter dem Pseudonym "Rachel" behauptete die Frau kürzlich in einem Interview im Podcast "Healthy-ish", dass ihr Mann, Nick, unter "Sexsomnie" leidet.

Diese Sexsomnie veranlasse ihn dazu, den Sex zu beginnen, während er tief schläft – und seine Frau auch. Rachel stört sich jedoch nicht daran und behauptet, dass ihre Sitzungen so "leidenschaftlich" werden können, dass sie es sogar genießt. "Ich schlief fest, ich dachte, er schliefe fest, und plötzlich fing er an, an mir herumzufummeln", erzählt sie im Podcast. "Ich habe versucht, ihn anzusprechen, aber weil er offensichtlich fest geschlafen hat, hat er nicht reagiert. Als ich ihn am nächsten Morgen darauf ansprach, konnte er sich an nichts mehr erinnern."

Meistens, so Rachel, wacht Nick auf, wenn der Sex intensiver wird. Mittlerweile scheint sich Rachel mit dem Umstand ihres Mannes arrangiert zu haben. Es hätte sogar einen positiven Effekt auf ihr Sexleben. "Wenn wir beide in der Stimmung sind, was schadet das schon?" 

Extrem seltene Form der Schlafstörung

Sexsomnie ist extrem selten. In einer Studie wurde festgestellt, dass von 16.000 Teilnehmern nur 17 Fälle dieser Krankheit gemeldet wurden. Bis zum Jahr 2015 wurden nur 94 Fälle gemeldet. Experten sagen, dass sexuelles Schlafwandeln bei Männern bis zu dreimal häufiger vorkommt als bei Frauen.

Wie bei anderen Schlafstörungen, z.B. Schlaflosigkeit und Schlafwandeln, können bestimmte Verhaltensweisen und Aktivitäten die Sexsomnie verschlimmern. Dazu gehören etwa Stress oder Angstzustände, Alkoholkonsum, Schlafentzug, schlechte Schlafbedingungen, Reisen und sogar das Teilen eines Bettes. Manche Menschen, die unter Sexsomnie leiden, schlafwandeln auch oder haben es vielleicht schon mal.

Höhepunkt im Schlaf

Bei Sexsomnie geht es nicht nur darum, sich mit einem Partner zu vergnügen, während man bewusstlos ist – Sexsomniker können auch masturbieren, stöhnen und sogar einen spontanen Höhepunkt erreichen, während sie dösen. "Die meisten Sexsomniker haben eine Amnesie für das Ereignis - wenn sie während des Aktes aufwachen, sind sie typischerweise verwirrt und haben keine Erinnerung daran, was passiert ist", sagte die Soziologin und klinische Sexologin Sarah Melancon. "Wenn sie von ihrem Verhalten erfahren, können sie Überraschung, Scham, Schuld und Demütigung empfinden.

Behandelbar

Jetzt die gute Nachricht: Sexsomnie ist behandelbar. Die Verringerung des Drogen- und Alkoholkonsums, die Behandlung von Schlafstörungen und die Ermittlung der zugrunde liegenden Ängste, des Stresses und der Depression können der erste Schritt sein, um die ungewollten nächtlichen Ausschweifungen zu stoppen. Einige Experten empfehlen, eine Therapie zu machen, da sie helfen kann, unbewusste negative Gefühle zu verarbeiten, die die Sexsomnie auslösen könnten.

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