Völlig neuer Sitzplan

Sesselrücken: Wer im Parlament in die 1. Reihe darf

Die parlamentarische Reise nach Jerusalem ist beendet, die begehrten 16 Plätze in der ersten Reihe vergeben. Hier sitzen Kickl, Nehammer und Co.

Leo Stempfl
Sesselrücken: Wer im Parlament in die 1. Reihe darf
Das ist der neue Sitzplan im Nationalrat.
Montage: Sabine Hertel, parlament.gv.at

Im Herbst gibt es großes Gezanke um den Sitzplan – nicht nur in den Schulklassen, sondern auch im Nationalrat. Präsident Wolfgang Sobotka (früher selbst Lehrer) setzte die 57 FPÖ-Abgeordneten wegen ihrer gewachsenen Größe an den rechten Rand und rückte die geschmälerten Türkisen in die Mitte. Zum Missfallen der Freiheitliche ließ er sogar einen Sitz in der ersten Reihe abmontieren. Die FPÖ wäre dort sonst mit sechs Plätzen unverhältnismäßig größer als die ÖVP mit fünf Plätzen repräsentiert, so die Argumentation.

Der Sitzplan liegt nun immerhin in trockenen Tüchern, auch wenn der nächste Nationalratspräsident (vermutlich Walter Rosenkranz) theoretisch alles wieder anders machen könnte. Alle außer der FPÖ waren mit der Ordnung aber zufrieden. Besonders interessant dabei: Wer in die erste Reihe darf.

Minister müssen nach hinten

Aufgelegt war die Frage bei Grünen und NEOS, denen rechnerisch einer der 16 Sitze in der ersten Reihe zusteht. Sie gehen an die Partei-Chefs Werner Kogler und Beate Meinl-Reisinger. Die bisherigen grünen Ministerinnen Alma Zadić und Leonore Gewessler müssen in die zweite Reihe, Klubchefin Sigi Maurer gleich in Reihe 3.

Die vier Erstreihen-Sitze der SPÖ belegen Doris Bures (die zumeist aber auf den Präsidiumsplätzen sitzen wird), Eva Maria Holzleitner, Andreas Babler und Philip Kucher. SJ-Vorsitzender Paul Stich muss in die letzte Reihe, Josef "Beppo" Muchitsch darf an den Rand der dritten Reihe.

Kickl wieder vorne

Die 2. Reihe ist allgemein gespickt mit ehemaligen (und vielleicht auch künftigen) Ministerinnen und Ministern. In die Vorderste dürfen bei der ÖVP August Wöginger, Karl Nehammer, Peter Haubner, Juliane Bogner-Strauß und Georg Strasser. Hinter ihnen sitzen Claudia Plakolm, Susanne Raab, Gerhard Karner, Karoline Edtstadler, Norbert Totschnig, Klaudia Tanner und (noch) Magnus Brunner.

In der 1. FPÖ-Reihe sitzen Walter Rosenkranz, Herbert Kickl, Susanne Fürst, Norbert Hofer und Axel Kassegger, hinter ihnen weitere Partei-Granden wie Michael Schnedlitz, Christian Hafenecker, Dagmar Belakowitsch oder Hannes Amesbauer.

1/64
Gehe zur Galerie
    <strong>21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist.</strong> Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, <a data-li-document-ref="120079782" href="https://www.heute.at/s/magdeburg-terrorist-war-bekannter-anti-islam-aktivist-120079782">die aus Saudi-Arabien flüchteten.</a>
    21.12.2014: Magdeburg-Terrorist war bekannter Anti-Islam-Aktivist. Der mutmaßliche Täter des Anschlags von Magdeburg erhob schwere Vorwürfe gegen Deutschland und unterstützte Frauen, die aus Saudi-Arabien flüchteten.
    REUTERS

    Auf den Punkt gebracht

    • Im Nationalrat gibt es im Herbst Streit um den neuen Sitzplan, bei dem Präsident Wolfgang Sobotka die 57 FPÖ-Abgeordneten an den rechten Rand setzte und die geschmälerten Türkisen in die Mitte rückte
    • Besonders umstritten ist die Verteilung der Sitze in der ersten Reihe, wobei die FPÖ einen Platz verlor und die Partei-Chefs der Grünen und NEOS sowie vier SPÖ-Mitglieder dort sitzen werden, während viele Minister und prominente Abgeordnete in die zweite Reihe verbannt wurden
    leo
    Akt.