Selenski-Berater: NATO unvorbereitet auf Putin-Angriff

Mychajlo Podoljak, ein wichtiger Berater des ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski, warnt, dass die NATO-Staaten auf einen potenziellen Angriffskrieg Russlands gegen ihr Verteidigungsbündnis nicht vorbereitet sind. Im Interview mit dem Sender "Freedom TV" gibt er zudem an, Russland sei nur über die Ukraine zu schlagen, wie der "Merkur" schreibt.

Obwohl die Russische Föderation unter Wladimir Putin laut Schätzungen in drei bis fünf Jahren imstande sein könnte, NATO-Staaten anzugreifen, herrsche eine völlige psychologische Unvorbereitetheit. Podoljak gibt an, die NATO habe in fünf Jahren "keine Chance", wenn Russland das Tempo der Militarisierung und den Kurs des Autoritarismus beibehält.

"Russland bereitet sich ein Sprungbrett vor"

"Sie haben eine ganze Menge Waffen, sie sind viel effektiver, aber sie sind nicht bereit, sie einzusetzen", wirft er der NATO vor. Putin sei der Mangel an Vorbereitung des Verteidigungsbündnisses derweil bewusst. Die Folge sei, dass Putin den Einsatz nach und nach erhöhe, während er immer mehr Regeln, auch jene der Kriegsführung, breche. "Russland bereitet sich ein Sprungbrett vor, falls es den Ukraine-Krieg nicht verliert", so Podoljak.

Dies könnte zutreffen, wenn man Berichte der finnischen Zeitung "Iltalehti" betrachtet, die sich auf NATO-Quellen beziehen: Demnach simuliert Russland bereits Angriffe auf Finnland und andere Länder entlang der östlichen Bündnisgrenze. Offenbar ziele Moskau darauf ab, die Grenzen des Turku-Vertrags von 1743 wiederherzustellen.