Politik
9.062 € vertankt – aber Plakolm will teureren Sprit
VP-Staatssekretärin Claudia Plakolm vertankte in sechs Monaten 9.600 Euro Steuergeld. Sie erhält dennoch einen Klimabonus und will CO2-Preis erhöhen.
CO2 sparen ja, aber offenbar nur die anderen: Kürzlich ergab eine Anfragebeantwortung an SP-Abgeordnete Verena Nussbaum, dass kein anderes Regierungsmitglied so viel motorisiert quer durch Österreich unterwegs ist, wie Claudia Plakolm. Die Jugendstaatssekretärin ließ sich im ersten Halbjahr häufiger als der Bundeskanzler durch das Land chauffieren. 47.511 Kilometer kamen zusammen, Ausgaben für Treibstoff: 9.062,19 Euro.
Plakolm fährt Audi A8
Die VP-Politikerin konnte dabei auf die Annehmlichkeiten deutscher Ingenieurskunst zurückgreifen. Ihr steht eine langgestellte A8-Limousine von Audi zur Verfügung. Monatlicher Leasingtarif: wohlfeile 322 Euro aus der Staatskasse – von derart guten Konditionen können die Österreicher freilich nur träumen. Für eine Pauschale von 691 Euro kann Plakolm ihr Auto plus Chauffeur auch für sämtliche private Zwecke benützen. Sie macht laut Anfragebeantwortung von diesem Angebot Gebrauch.
"Stehe voll dahinter"
In Zeiten der Teuerung forderten nun Niederösterreichs Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner, ÖAMTC und Opposition ein Aussetzen der geplanten Erhöhung der CO2-Bepreisung. Für Claudia Plakolm kommt dies nicht in Frage. Via Ö1 ließ sie wissen: "Wir haben uns dazu entschieden, dass wir eine stufenweise Einführung des CO2-Preises vorsehen, und da steh ich auch voll dahinter."
Mikl: "Aussetzen"
Plakolm geht mit dieser Ansage auch in Konflikt mit der mächtigen Landeschefin in Niederösterreich. "Die Bundesregierung muss die CO2-Bepreisung aussetzen bis sich die Inflationsrate wieder auf einem normalen Niveau befindet", verlangte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Donnerstag gemeinsam mit Koalitionspartner FPÖ. Auch mit Kritik an den Grünen wurde nicht gespart.
Plakolm erhält sogar Klimabonus
Gerne hätte "Heute" erfahren, warum die Staatssekretärin weitere Strecken als Kanzler und sämtliche Minister zurücklegen musste und warum man vor dem Hintergrund des Umweltschutzes nicht häufiger auf öffentliche Verkehrsmittel zurückgegriffen habe. Eine entsprechende Anfrage an die Pressestelle ihres Ressorts ließ die Staatssekretärin seit 10. September unbeantwortet.
Obwohl für ihre hohen Spritkosten ohnedies die Steuerzahler aufgekommen sind, erhält Plakolm laut "Heute"-Infos nun einen Klimabonus von 167 Euro gutgeschrieben.