Doppelmord im Mühlviertel
"Sehr gefährlich": Das Waffenarsenal des Jägers
Jener Mann, der am Montag zwei Menschen in OÖ erschossen haben soll, ist noch auf freiem Fuß. Der Jäger dürfte auch jetzt noch schwer bewaffnet sein.
Noch kein Aufatmen im Mühlviertel: Die Suche nach dem flüchtigen Roland D. geht weiter. Am Montagvormittag soll der 56-Jährige zwei Männer im Bezirk Rohrbach erschossen haben. Eines seiner Opfer war der Bürgermeister der Gemeinde Kirchberg, Franz Hofer (64).
Nur eine halbe Stunde später überraschte der Verdächtige sein zweites Opfer in dessen Wohnzimmer, erklärte die Polizei. Beide Männer waren ebenfalls Jäger, D. soll mit ihnen Streit gehabt haben.
Fahndung im In- und Ausland
Seit dem zweiten Mord fehlt von dem mutmaßlichen Schützen jede Spur. Nach der Tat soll er mit einem silbernen VW Caddy (Kennzeichen RO-231 EL) in Richtung der Rohrbacher Straße (B127) geflüchtet sein.
Zahlreiche Hinweise aus der Bevölkerung brachten bis jetzt keinen Erfolg. Die anderen Bundesländer wurden umgehend informiert, genauso die Nachbarländer Deutschland und Tschechien.
Flüchtiger schwer bewaffnet
D. gilt auch nach jetzigem Stand als extrem gefährlich. 50 Personen, die laut Exekutive zu einem "gefährdeten Kreis" gehören, befinden sich aktuell unter Polizeischutz. Denn: Der Jäger gilt als "sehr, sehr gefährlich" und dürfte noch immer schwer bewaffnet sein.
"Zum derzeitigen Stand müssen wir davon ausgehen, dass der Verdächtige zwei Langfeuerwaffen und eine Faustfeuerwaffe bei sich hat", erklärt Landespolizeidirektor-Stellvertreter Rudolf Keplinger.
Diese hätten bei der Durchsuchung seines Arsenals nämlich gefehlt. Andere Waffen – D. hatte sie legal besessen – wurden von der Polizei sichergestellt. Auch seine Jagdhunde dürfte der Tatverdächtige nicht an seiner Seite haben: Sie wurden lebend gefunden.
Ein Großaufgebot sucht seit Montagvormittag nach dem Flüchtigen:
"Erhöhte Alarmbereitschaft"
Schon gestern gab es auch direkt bei den Behörden strenge Sicherheitsmaßnahmen: Die Bezirkshauptmannschaft Rohrbach wurde geschlossen, in Absprache mit der Polizei gibt es bis auf Weiteres keinen Parteienverkehr. Vorkehrungen bei anderen Bezirkshauptmannschaften seien noch nicht geplant, hieß es von der Medienstelle des Landes OÖ.
"Wir haben bereits Sicherheitsschleusen bei den Bezirkshauptmannschaften, diese haben sich bereits als sehr effektiv erwiesen." In Rohrbach herrsche aktuell natürlich "erhöhte Alarmbereitschaft". Vier zusätzliche Polizisten bewachen nun den Eingang zur Sicherheitsschleuse.
Die Bilder des Tages
Auf den Punkt gebracht
- Die Suche nach dem flüchtigen Roland Drexler, der am Montagvormittag im Bezirk Rohrbach zwei Männer erschossen haben soll, geht weiter
- Drexler gilt als extrem gefährlich und schwer bewaffnet, weshalb 50 Personen unter Polizeischutz stehen und die Behörden erhöhte Sicherheitsmaßnahmen ergriffen haben