Politik

Experte erklärt, warum Kurz in Ranking 22 % verlor

Das "Heute"-Politbarometer erstaunte am Montag. Bundeskanzler Sebastian Kurz büßte darin 22 Prozent ein. Doch Polit-Experte Peter Hajek schränkt ein: "Sein Minus war zu erwarten." Fakt ist: Kurz liegt noch immer rekordverdächtig gut. Die Details.

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Polit-Barometer vom Mai: Sebastian Kurz verliert 22 Prozent
Polit-Barometer vom Mai: Sebastian Kurz verliert 22 Prozent
Grafik Heute

Das engagierte Einschreiten mit klaren Ansagen und dem Shutdown am Höhepunkt der Corona-Krise bescherte Bundeskanzler Sebastian Kurz (VP) und vielen seiner Regierungskollegen im "Heute"-Politbarometer vom April enormen Rückenwind. Der Kanzler segelte auf rekordverdächtige 77 Prozent Positivnennungen - das gab es noch nie.

Im am Montag veröffentlichten Mai-Ranking muss Sebastian Kurz - wie berichtet - nun ein Minus von satten 22 Prozent hinnehmen. Für Politik-Experte Peter Hajek keine Überraschung. Gegenüber "Heute" meint er: "Grundsätzlich beginnt sich die Situation wieder zu normalisieren, einige Politiker/innen werden wieder wie vor der Corona-Krise bewertet. Wie bei der Pandemie ist der high peak überschritten."

Kurz besser als vor Corona

Was laut dem Meinungsforscher (Unique Research) ins Auge sticht: "Sebastian Kurz wird immer noch am besten bewertet, hat aber sein all-time-high von Ende März wieder verlassen und musste ein Minus von 22 Prozentpunkten einstecken, was aber nach den 77 Prozent aus dem März zu erwarten war." Kurz liegt aber noch immer besser als vor Ausbruch der Corona-Krise. Zum Vergleich seine Positiv-Werte vorangegangener Monate: Februar 44 Prozent, März 77 Prozent, Mai 55 Prozent.

"Gesundheitsminister Rudolf Anschober ist ganz eindeutig Rookie of the year"

Im Windschatten der vielen gemeisamen Pressekonferenzen und des professionellen Krisen-Handlings kann diesmal ein grünes Regierungsmitglied stark zulegen - nämlich Gesundheitsminister Rudolf Anschober. Peter Hajek: "Rookie of the year ist ganz eindeutig Rudi Anschober, der weiterhin zulegen konnte und nun zu Kurz aufgeschlossen hat. Er hat derzeit sogar einen besseren Saldo als der Kanzler (Kurz +31, Anschober +38).

Kogler, Edtstadler verlieren

Werner Kogler musste auch Verluste hinnehmen, ebenso wie seine Staatssekretärin Ulrike Lunacek, die mit ihren Aussagen zur Kultur- und Kunstszene durchgefallen ist. Wie berichtet, gehen die prominentesten Künstler des Landes mittlerweile auf Distanz zu Lunacek. Bühnen-Legende Lukas Resetarits rief am Wochenende etwa dazu auf, ihr "den Marsch zu blasen". Ins Negative gerutscht ist auch Karoline Edtstadler (März +6, Mai -6). "Die bis dato nicht erfüllte Ankündigung der Züge mit Pflegerinnen aus Rumänien hat Spuren hinterlassen", resümmiert Peter Hajek. Nicht viel besser sieht die rote, rosarote und blaue Polit-Welt aus, schildert der Fachmann: "Die Oppositionsspitzen Pamela Rendi-Wagner und Norbert Hofer werden genauso kritisch wie vor Corona bewertet." Auffallend seien diesmal auch die schwachen Werte von Beate Meinl-Reisinger: "Diese sind auf den Liebesentzug der ÖVP-Wähler zurückzuführen. Im März hatte sie im türkisen Milieu noch ein Saldo von +3, im Mai auffallende -31", so Hajek. Sebastian Kurz bleibt also trotz deutlichem Minus der eindeutige Gewinner.

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