Massive Kritik an Pierer

"Schwere Managementfehler" – so geht es bei KTM weiter

Bangen im Innviertel: Der Motorradhersteller KTM steht vor einer Riesenpleite. Tausende Mitarbeiter sind betroffen, die Kritik ist gewaltig.

Oberösterreich Heute
"Schwere Managementfehler" – so geht es bei KTM weiter
Bange Zeiten im Innviertel: KTM fehlen Millionen, die Belegschaft ist massiv verunsichert.
KTM AG

Schon in den vergangenen Monaten war die Situation extrem angespannt – dann am Dienstag die bittere Nachricht: Am Freitag wird der Produzent, einer der größten Arbeitgeber in der Region, die Einleitung eines Sanierungsverfahrens beantragen.

Hintergrund: KTM fehlt ein dreistelliger Millionenbetrag, um wieder auf die Beine zu kommen. Bei allen Bemühungen konnte die notwendige Zwischenfinanzierung nicht zeitgerecht sichergestellt werden.

Die Arbeiterkammer warnt die Beschäftigten: "Jetzt keinesfalls das Arbeitsverhältnis überstürzt auflösen. Dadurch könnten Ansprüche verloren gehen", erklärt Präsident Andreas Stangl. Er verweist auf die Betriebsversammlungen, in denen die Belegschaft ab Montag informiert werden sollen.

Für die Gewerkschaft zeigt die bevorstehende Insolvenz einmal mehr die Bedeutung der von der Wirtschaft oft kritisierten Lohnnebenkosten. "Aus diesen wird der Insolvenzfonds finanziert, der nun einspringen muss", erklärt GPA-OÖ-Chef Wolfgang Gerstmayer. "Ausgerechnet KTM-Chef Stefan Pierer hat in der Vergangenheit immer wieder gegen Lohnnebenkosten Stimmung gemacht."

Jetzt soll die öffentliche Hand für das Unternehmen einspringen, so Gerstmayr weiter. "Obwohl höchstwahrscheinlich schwere Managementfehler für diese Situation verantwortlich sind." Der Fall zeige deutlich, wie wichtig ein starkes soziales Sicherheitsnetz ist.

Pierer erkläre gerne anderen, was sie zu tun oder zu lassen haben, so SP-Landesgeschäftsführer Florian Koppler. "Jetzt muss aber er erklären, wie er die Beschäftigten schadlos halten will."

Pierer muss erklären, wie er die Beschäftigten schadlos halten will.
Florian Koppler
SP-Landesgeschäftsführer

Koppler erinnert an die Millionen-Haftung, mit der das Land KTM bereits vor 15 Jahren geholfen hat. Sollte auch jetzt wieder öffentliches Geld notwendig werden, um das Unternehmen zu retten, müsse eine Beteiligung des Landes oder des Bundes in Erwägung gezogen werden.

Kein Lohn, kein Weihnachtsgeld

Besonders bitter für die Beschäftigten: Sie bekommen weder ihre Löhne für November noch Weihnachtsgeld. Ihre einzige Chance: Der Insolvenzfonds kann das Geld auszahlen, sollten sie als Ansprüche anerkannt werden.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Der Motorradhersteller KTM steht vor einer drohenden Insolvenz, da ein dreistelliger Millionenbetrag fehlt, um das Unternehmen zu stabilisieren.
    • Die Arbeiterkammer und Gewerkschaften warnen die Beschäftigten vor übereilten Entscheidungen und betonen die Bedeutung des Insolvenzfonds, während Kritik an Managementfehlern und der Rolle von KTM-Chef Stefan Pierer laut wird.
    red
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