Bei Vierschanzentournee
Schummel-Vorwürfe gegen ÖSV: Star rudert zurück
Der norwegische Skispringer Halvor Egner Granerud löste Schummel-Spekulationen rund um die ÖSV-Adler aus, ruderte nun in Innsbruck aber zurück.
Zum Auftakt der Vierschanzentournee bejubelten Österreichs Adler einen denkwürdigen Erfolg, feierten einen Fünffachsieg in der Oberstdorf-Qualifikation. Daniel Tschofenig setzte sich vor Stefan Kraft, Michael Hayböck, Jan Hörl und Maximilian Ortner durch. Seitdem erstrahlt die Tour in Rot-Weiß-Rot.
Die ÖSV-Dominanz kam Norwegens Skisprung-Ass Halvor Egner Granerud damals jedenfalls komisch vor. Zumindest äußerte der zweifache Gesamtweltcupsieger im norwegischen TV Zweifel. "Es ist sehr ungewöhnlich, dass eine Nation so dominiert, wie sie es tun." Anstelle von Pius Pasche, dem Weltcup-Führenden bis zum Tournee-Auftakt aus Deutschland, wäre auch er "ziemlich misstrauisch" gewesen, meinte Granerud, nährte damit Schummel-Vorwürfe gegen Österreichs Team.
Das ist ÖSV-Überflieger Daniel Tschofenig
Granerud rudert zurück
Nachdem sich Granerud am Freitag als 26. für das dritte Tournee-Springen am Innsbrucker Bergisel qualifiziert hatte, war der 28-Jährige aber bemüht, die Wogen zu glätten, ruderte zurück. "Ich habe nur gesagt, dass sie sehr gute Ausrüstung und sehr gute Anzüge haben. Ohne gute Ausrüstung kannst du nicht um das Podium springen", meinte der dreifache WM-Silbermedaillengewinner gegenüber "Sky", seine Aussage sei "falsch übersetzt" worden, Granerud habe sogar Hassnachrichten in sozialen Netzwerken erhalten.
"Zu sagen, dass sie etwas Besonderes haben, heißt ja nicht, dass sie betrügen. Sie haben nur etwas, das sie nach vorne bringt", betonte Granerud.
Rund um die rot-weiß-rote Dominanz der Springer war bereits von "Wunder-Anzügen" die Rede. Diese bestanden aber stets sämtliche Kontrollen.
"Sie können sich anscheinend gut anpassen, an verschiedene Bedingungen und verschieden Sprungstile", lobte Granerud. In der Gesamtwertung liegt der 28-Jährige mit 5573,8 Punkten auf dem 14. Rang. Weit entfernt von jeglicher Chance auf einen Gesamtsieg.
Auf den Punkt gebracht
- Der norwegische Skispringer Halvor Egner Granerud hatte zunächst Zweifel an der Dominanz der österreichischen Skispringer geäußert und Schummel-Spekulationen genährt, ruderte jedoch in Innsbruck zurück und betonte, dass seine Aussagen falsch übersetzt wurden.
- Granerud erklärte, dass die Österreicher lediglich sehr gute Ausrüstung und Anzüge hätten, die ihnen Vorteile verschaffen, und lobte ihre Anpassungsfähigkeit an verschiedene Bedingungen und Sprungstile.