Wiederkehr kritisiert

Schulen bekommen Hilfskräfte – "kein Plan erkennbar"

Plötzlich sollen versprochene Helfer in den Schulen doch kommen. Die Kehrtwende sorgt für Verwirrung, so Wiens Vizebürgermeister Widerkehr.

Christoph Weichsler
Schulen bekommen Hilfskräfte – "kein Plan erkennbar"
Vizebürgermeister Christoph Wiederkehr zu Besuch in einer Schule in Floridsdorf.
Stadt Wien/Markus Wache

Noch vor der Nationalratswahl im September 2024 wurde ein Entlastungspaket für Schulen beschlossen, das die Einführung von "pädagogisch administrativen Fachkräften" forciert. So sollen sie Lehrkräfte bei organisatorischen Aufgaben der Kommunikation mit Eltern und Behörden sowie der Unterrichtsplanung unterstützen. Doch angesichts der geplanten Einsparungen von 50 Millionen Euro im Bildungsbereich durch die FPÖ-ÖVP-Koalition stand das Projekt nun auf der Kippe.

Montag folgte die Überraschung: Laut Bildungsministerium soll das Unterstützungspaket für Schulen nun doch wie geplant im Herbst 2025 starten. Diese Kehrtwende sorgt jedoch für Verwirrung und Verunsicherung in der Bildungslandschaft.

"Kein Plan erkennbar"

Wiens Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr (NEOS) äußerte sich im "ORF"-Interview kritisch.  Die Verwirrung in der Bildungslandschaft sei groß. Einerseits werde das Projekt angekündigt, andererseits fehlen grundlegende Informationen – wie etwa, wer überhaupt Bildungsministerin oder Bildungsminister wird, so der Bildungsstadtrat. Es sei kein Plan erkennbar.

"Nicht im Bildungsbereich sparen!"

Der Wiener Vizebürgermeister forderte Klarheit und betonte, dass Einsparungen in anderen Bereichen stattfinden müssten: "Ich sehe ganz, ganz viel Reformbedarf und Möglichkeit, auch einzusparen beim Haushalt des Bundes, allerdings nicht im Bildungsbereich."

Sekretariate ständig besetzt

In den letzten Jahren wurde an allen Wiener Pflichtschulen einheitliche Schulsekretariate eingeführt. Nun plant die Stadt, diese Unterstützung auszuweiten: An rund 60 größeren Schulen sollen die Sekretariate ab dem kommenden Schuljahr auf Vollzeitbasis verfügbar sein. Die Stadt Wien baue die Unterstützung für Schulen weiter aus und zeige, wie man Bildung stärken kann, so Wiederkehr.

Hilfe für Kindergärten verzögert sich

Auch die Wiener Kindergärten sollen entlastet werden – doch hier gibt es Verzögerungen. Eigentlich sollte das Reinigungspersonal bereits durch externe Firmen gestellt werden, um das Kindergartenpersonal von dieser zusätzlichen Aufgabe zu befreien. Ein nötiges Vergabeverfahren hat den Start jedoch auf Mai verschoben. Bis dahin müssen die Betreuerinnen und Betreuer weiterhin selbst reinigen – ein Zustand, den Wiederkehr scharf kritisiert.

Was passiert mit dem Sparpaket?

Wiederkehr zeigt sich besorgt, dass die blau-schwarze Koalition auf Bundesebene Einsparungen von 1,1 Milliarden Euro in den Ministerien plant, darunter 50 Millionen im Bildungsbereich. Wo genau das Geld eingespart werden soll, ist bislang unklar. Das darf nicht auf Kosten der Bildung gehen, warnt Wiederkehr eindringlich.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Das kürzlich beschlossene Entlastungspaket für Schulen, das "pädagogisch administrative Fachkräfte" einführen soll, sorgt für Verwirrung und Kritik in der Wiener Bildungslandschaft, da trotz geplanter Einsparungen von 50 Millionen Euro im Bildungsbereich die Umsetzung nun doch im Herbst starten soll.
    • Wiens Bildungsstadtrat Christoph Wiederkehr fordert Klarheit und betont, dass Einsparungen nicht im Bildungsbereich stattfinden sollten, während Wien eigene Maßnahmen zur Unterstützung der Schulen und Kindergärten ergreift.
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