Verzerrungen von Fakten
Schulbücher schüren bei Kindern Angst vor Klimawandel
Angstmacher in der Schule: Kindern werden in Schul- und Sachbüchern häufig falsche Klima-Fakten beigebracht. Zudem werden oft Katastrophen beschworen.
In Schulbüchern, aber auch in Sachbüchern, Hörspielen, Filmen, im Theater und Fernsehen wird Kindern oft ein baldiger, klimabedingter Weltuntergang eingebläut, wie der deutsche Geologe und Klima-Experte Axel Bojanowski kritisiert.
Kinder leiden unter "Klima-Angst"
Internationale Umfragen offenbaren, dass viele Kinder und Jugendliche unter "Klima-Angst" leiden, der Beruf des Klimapsychologen hat sich etabliert. Dennoch legen Medien nach: Der WDR hat etwa eine App entwickelt, die in Schulen eingesetzt wird, um "den Klimawandel hautnah im Unterricht zu erleben".
"Dank Augmented Reality" würden Schüler im Klassenzimmer einen brennenden Wald und Flutkatastrophen erleben "fast als wären sie mittendrin", teilt der deutsche, öffentlich-rechtliche Fernsehsender mit.
Klimakrise als "Monster im Schrank"
In einem Werbefilm, verbreitet von "Fridays for Future", wimmert ein Kind, als der Vater es ins Bett bringt: "Ein Monster ist im Schrank." Der Vater beruhigt: "So etwas gibt es nicht." Kaum ist das Licht aus, zwängt sich jedoch das Ungetüm aus dem Schrank. "Das Monster gibt es wirklich, lassen Sie Ihr Kind nicht mit dem Klimawandel allein", heißt es am Ende des Spots.
Verzerrte Darstellungen in der Schulliteratur
Flankiert wird die Apokalyptik von Schulliteratur. Das offenbart die Auswertung zufällig ausgewählter Schul- und Kinderbücher für die Zeitung "Welt". Das Lehrbuch "Seydlitz Geographie 2" für Zwölfjährige beispielsweise liegt beim Thema Klimawandel häufig über Kreuz mit der Wissenschaft.
Unwissenschaftliche Grafiken
Darstellungen in dem Buch verzerren oft in Richtung Katastrophe. Eine Temperatur-Grafik zeigt etwa die globale Durchschnittstemperatur von vor 12.000 Jahren bis heute, wobei die Temperatur der Gegenwart um 0,4 Grad herausragt.
Diese Darstellung, die sich nicht mit den Erkenntnissen der Paläoklimatologie deckt, denen zufolge es unklar ist, ob es heute wärmer ist als vor 6000 Jahren.
Fehlerhafte Darstellungen im Detail
- Auf Seite 80 steht, der UN-Klimarat IPCC würde mehr Schadensereignisse durch Wetterextreme dokumentieren, was vermutlich auf den Klimawandel zurückgeführt werden könne. Doch die Zunahme von Wetterschäden lässt sich vor allem damit begründen, dass wegen gestiegenem Wohlstand viel mehr Sachwerte herumstehen als früher.
- Auf Seite 87 heißt es, das 2-Grad-Ziel der UN wäre beschlossen worden, weil ab 2 Grad die Folgen des Klimawandels nicht mehr kontrolliert werden könnten – aber das ist nicht korrekt. Das 2-Grad-Ziel wurde beschlossen, weil die Risiken mit zunehmender Erwärmung kontinuierlich zunehmen und mit zwei Grad Erwärmung ein Klima erreicht würde, das außerhalb der Skala läge, welche die Menschheit bislang erfahren hatte.
- Auf Seite 91 wird einem fiktiven Windkraft-Betreiber der Satz in den Mund gelegt: "Mein Windpark in der Nordsee hat 30 Windräder, die so gut wie ununterbrochen Strom für die Menschen produzieren." Auch das kann nicht sein. Windkraftanlagen im Meer liefern höchstens die Hälfte der Betriebszeit Strom, Experten sprechen vom "Capacity Factor".
Energiewende in den schönsten Farben gemalt
Im Kinderbuch "Memo Wissen Klimawandel" (DK-Verlag), das aus "neugierigen Kids ab 8 Jahren echte Expert*innen machen" will, werden Elektroautos gepriesen wie im Werbeprospekt. Diese Fahrzeuge würden von einem Elektromotor angetrieben. "So stößt das Auto keine Treibhausgase aus", lernen die Kinder.
Dass die Treibhausgasquelle für E-Autos vielerorts ein stromerzeugendes Kohlekraftwerk ist, erfahren die künftigen "Expert*innen" nicht.
Holzöfen als "klimaneutral" dargestellt
"Wenn die freigesetzte Menge von nachwachsenden Pflanzen aufgenommen wird, ist der CO2-Austausch ausgeglichen", behauptet dasselbe Kinderbuch und setzt sich damit in Widerspruch zur Wissenschaft: "Heizen mit Holz ist nicht klimaneutral", heißt es seitens Experten. Die CO2-Emissionen von Holzöfen seien sogar höher als bei Kohle und Gas.
Nicht fehlen darf der "Immer-schlimmer-ismus"
Immer schneller taue das Meereis, werden Kinder von "Memo Wissen" unterrichtet. Zwar ist das Meereis in der Arktis in den vergangenen Jahrzehnten deutlich geschrumpft, doch seit zwölf Jahren zeigen Satellitendaten eine stabile Ausdehnung des Arktis-Eises, von einer Beschleunigung kann also keine Rede sein. Das Meereis vor der Antarktis wies bis vor Kurzem sogar einen zunehmenden Trend auf.
„Darstellungen verzerren stets in eine Richtung: in die katastrophistische.“
Falsche Daten zur globalen Erwärmung
Problematisch sind auch die Prognosen zur globalen Erwärmung in "Memo Wissen": Zwischen zwei und fünf Grad wärmer werde es Ende des Jahrhunderts sein als im 19. Jahrhundert, je nach Klimamodell. Doch der UN-Klimareport dokumentiert, dass in dem Zeitraum eine Erwärmung zwischen 2,5 und 3 Grad im Vergleich zum 19. Jahrhundert wahrscheinlich wäre.
Derzeit im Fokus der Userinnen und User von Heute.at im Ressort "Nachrichten" ist die aktuell meistgelesene Story "". Ist dir etwas aufgefallen oder hast du einen Input für uns, dann schreib uns ein Mail.
Auf den Punkt gebracht
- In Schul- und Sachbüchern werden Kindern oft verzerrte und katastrophale Darstellungen des Klimawandels vermittelt, was zu "Klima-Angst" führt, wie der Geologe Axel Bojanowski kritisiert.
- Diese Darstellungen, die häufig nicht mit wissenschaftlichen Erkenntnissen übereinstimmen, werden durch Medien und Apps verstärkt, die den Klimawandel dramatisch inszenieren.