Missbrauch an Mädchen

Schüler, Lehre, AMS – das sind Peiniger von Favoriten 

In Favoriten sollen insgesamt 17 Jugendliche monatelang ein Mädchen (12) missbraucht haben. Unter ihnen sind Arbeitslose, Schüler und Lehrlinge.

In der Nähe des Favoritener Antonsplatzes soll es in einer leerstehenden Wohnung zum Missbrauch gekommen sein.
In der Nähe des Favoritener Antonsplatzes soll es in einer leerstehenden Wohnung zum Missbrauch gekommen sein.
Heute

Die Vorwürfe gegen insgesamt 17 Jugendliche wiegen schwer: Sie sollen die damals 12-jährige Anna-Maria (Name geändert) über Monate hinweg in Parkgaragen, Stiegenhäusern und Wohnungen sexuell missbraucht haben. 13 der Beschuldigten wurden von der Polizei bereits befragt.

"Nur teilweise geständig"

Die Beschuldigten zeigten sich nur teilweise geständig, teilweise werden die Vorwürfe aber auch zurückgewiesen. Ein weiterer Teil verweigerte auch die Aussage. "Es war alles freiwillig", behauptete etwa einer der mutmaßlichen Täter gegenüber den Ermittlern.

Zwischen Februar und Juni des Vorjahres es mehrmals wöchentlich zu übergriffigen Kontakten gekommen sein. Im Oktober schließlich erstattete die Schülerin gemeinsam mit ihrer Mutter Anzeige bei der Polizei. 

Beschuldigte waren bereits polizeibekannt

Die schrecklichen Taten der Jugendbande spielten sich laut derzeitigem Ermittlungsstand im Wiener Brennpunkt Favoriten ab. Sowohl das Opfer als auch die Beschuldigten haben ihren Lebensmittelpunkt im 10. Wiener Gemeindebezirk. Trotz der schwerwiegenden Anschuldigungen befinden sich die Verdächtigen auf freiem Fuß.

Wie "Heute" nun erfuhr, waren die Beschuldigten zum Tatzeitpunkt zwischen 13 und 19 Jahre alt. Bereits vor den Missbrauchstaten waren die Verdächtigen polizeilich in Erscheinung getreten – ein Mitglied der Bande ist sogar vorbestraft. Bei den begangenen Straftaten soll es sich jedoch um keine Sexualverbrechen, sondern Gewalttaten beziehungsweise Vermögens- und Eigentumsdelikte gehandelt haben.

1/4
Gehe zur Galerie
    In der Nähe des Favoritener Antonsplatzes soll es in einer leerstehenden Wohnung zum Missbrauch gekommen sein.
    In der Nähe des Favoritener Antonsplatzes soll es in einer leerstehenden Wohnung zum Missbrauch gekommen sein.
    Heute

    Großteil der Täter ist arbeitslos

    Nur die wenigsten der Tatverdächtigen gehen derzeit einer Beschäftigung nach. Zwei der Täter, die beiden syrischen Staatsangehörigen A. (15) und J. (14) sind beim AMS registriert. Auch O. (14) und der Nordmazedonier L. (15) haben derzeit keinen Job, suchen laut eigenen Angaben jedoch aktuell eine Lehrstelle. Ebenso wie der 15-Jährige S., der als einer der Rädelsführer gilt. Der Syrer will eine Tischler-Lehre machen. 

    Der 16-jährige M. besucht derzeit eine Berufsschule für Baugewerbe, verdient in seinem Job knapp 1.200 Euro netto. S., der bei seiner Einvernahme unbedingt verhindern wollte, dass sein Vater verständigt wird, ist derzeit im ersten Lehrjahr als Kfz-Mechaniker. U. (19), der der älteste der Bande sein soll, verdient seinen Lebensunterhalt als Lehrling zum Elektro- und Gebäudetechniker. 

    Unter den Tatverdächtigen befinden sich jedoch auch Schüler, wie der 14-jährige E. und der 15-jährige A., der aktuell eine polytechnische Schule besucht. 

    Ermittlungen laufen

    Zwölf der bisher namentlich bekannten 13 Be­schuldigten sind weiter auf freiem Fuß. Der 14-jährige J. sitzt als einziger der Verdächtigen in Untersuchungshaft. Er soll sich bei seiner Einvernahme unkooperativ gezeigt und Widerstand gegen die Staatsgewalt geleistet haben. Die Ermittlungen der Polizei nach den weiteren Tätern laufen auf Hochtouren. 

    Für alle Beschuldigten gilt die Unschuldsvermutung

    Bist du von Gewalt betroffen? Hier findest du Hilfe
    Frauenhelpline (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 222 555
    Männernotruf (rund um die Uhr, kostenlos): 0800 246 247
    Rat auf Draht: 147
    Autonome Frauenhäuser: 01/ 544 08 20
    Polizei-Notruf: 133

    Die Bilder des Tages

    1/50
    Gehe zur Galerie
      <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
      21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
      privat, iStock
      dav, wil
      Akt.
      An der Unterhaltung teilnehmen