Gesundheit

Schon wieder! Experten empfehlen Masken für Cov-Herbst

Nach einem unbeschwerten Sommer lässt die neue Corona-Variante "Eris" die Zahlen auch in Österreich wieder steigen.

Christine Scharfetter
Die FFP2-Maske wird im Herbst wieder zu einem sicheren Schutz, so die Experten.
Die FFP2-Maske wird im Herbst wieder zu einem sicheren Schutz, so die Experten.
Sorge / Caro / picturedesk.com

In Österreich steigen die Corona-Zahlen seit Juli wieder. Das zeigen die Positivraten im Sentinelnetzwerk, in dem Sars-CoV-2-Fälle innerhalb nur einer Woche plötzlich 42 Prozent ausmachen, ein enormer Anstieg im Abwassermonitoring und die zunehmende Zahl der Patienten in den Spitälern. Demnach wurden in der vergangenen Woche bereits wieder 52 Personen aufgrund einer Coronavirus-Infektion auf den Normalstationen in Österreich behandelt und zwei Patienten auf Intensivstationen.

Der Grund dafür ist offenbar unter anderem der neue Omikron-Abkömmling "Eris", der von Asien aus innerhalb kurzer Zeit die Welt eroberte.

FFP2-Masken wieder relevant

Hans-Peter Hutter, Public-Health-Experte der MedUni Wien, sieht deshalb aber noch kein Grund zur Panik. Vorsicht sei dennoch angebracht, "vor allem ab dem Herbst, wenn mehr Menschen auf engem Raum zusammenkommen."

Bei "Eris" aka EG.5.1 handelt es sich um eine sogenannte Escape-Variante, die aufgrund einer weiteren Mutation im Spike-Protein den Immunschutz – sei es durch eine Impfung oder eine durchgemachte Infektion mit einer vorhergegangenen Variante – besser umgehen kann. "Da EG.5.1, wie die anderen Omikron-Varianten, eher den oberen Atemwegstrakt befällt, ist das Virus leichter übertragbar und damit wieder etwas ansteckender, führt dadurch aber auch zu nicht so schweren Krankheitsverlaufen", erklärt Virologe Norbert Nowotny.

1/8
Gehe zur Galerie
    Größtenteils ähnelt die Symptomatik bei "Eris"-Erkrankungen denen, von anderen Omikron-Ablegern, mit einem Unterschied: Bei EG.5.1 können auch <strong>Geschmacks- und Geruchssinn</strong> beeinflusst werden. Ein Phänomen, das vor allem zu Beginn der Pandemie weit verbreitet war.
    Größtenteils ähnelt die Symptomatik bei "Eris"-Erkrankungen denen, von anderen Omikron-Ablegern, mit einem Unterschied: Bei EG.5.1 können auch Geschmacks- und Geruchssinn beeinflusst werden. Ein Phänomen, das vor allem zu Beginn der Pandemie weit verbreitet war.
    Getty Images

    Escape-Variante

    Die mehr oder weniger ungewöhnlich rasche Verbreitung sei laut dem Human- und Veterinärvirologen von der Veterinärmedizinischen Universität Wien darauf zurückzuführen, dass es sich wieder um eine etwas ansteckendere Variante handle. Wie schon bei den Omikron-Varianten davor. Außerdem würde auch bei "Eris" eine weitere Mutation im Spike-Protein dafür sorgen, dass die Variante den Antikörpern und dem bisherigen Immunschutz – sei es durch eine Impfung oder eine durchgemachte Infektion mit einer vorhergegangenen Variante – besser ausweichen könne.

    Da es sich einfach um einen zusätzlichen viralen Atemwegsinfekt handle, "der uns nicht mehr verlassen wird", könne man mit dem Schulbeginn auch mit einem weiteren kleinen Schub bei den Infektionszahlen rechnen. "Im Herbst und Winter wird es dann noch mehr werden", so Nowotny.

    Sicherer Schutz in beide Richtungen

    Aus diesem Grund empfiehlt der Virologe vulnerablen Gruppen, wie bei allen anderen Atemwegsinfekten auch, sich im Herbst eine Corona-Auffrischungsimpfung zu holen. Bei allen anderen sei das Immunsystem im Prinzip gut aufgestellt. Außerdem bleibe die FFP2-Maske weiterhin ein sicherer Schutz und werde vulnerablen Gruppen ab dem Herbst ans Herz gelegt. "Nicht jetzt, wo es so heiß ist. Jetzt genießen wir noch den Sommer", so Nowotny.

    Ähnlich sieht es auch Hutter: "Wer sich dann krank fühlt, auch wenn es nur eine Erkältung ist, sollte zum Schutz der anderen Maske tragen.