Tierischer Samstag

Schönbrunn: Orangerie wird zur Fledermaushöhle

Am 05. April feiert der Tiergarten Schönbrunn den "Fledermaustag" und lädt zum Lernen, basteln und feiern ein.
01.04.2025, 12:33

Genau am 05. April 1874 wurde die berühmte Silvester-Operette von Johann Strauß "Die Fledermaus" im Theater an der Wien uraufgeführt. Wie könnte es also anders sein, dass der Tiergarten Schönbrunn genau diesen Tag als den jährlichen Fledermaustag bestimmt hat? Diesen Samstag steht also in der Tiergarten Orangerie alles im Zeichen der 28 heimischen Fledermausarten und vor allem die Kleinsten können lernen, basteln und feiern.

„Fledermäuse sind unheimlich spannende Tiere, die in der Wildbahn oft schwer zu beobachten sind. Ein Blick in unser Terrarienhaus lohnt sich daher umso mehr.“
Dr. Stephan Hering-HagenbeckTiergartendirektor

Lehrreicher Bastelspaß

Ein Informationsstand mit großer Bastelecke in der Orangerie des Tiergartens soll vor allem die Kreativität der Kinder entfachen. Ob beim Gestalten von Fledermaus-Masken oder beim Anfertigen von Mini-Fledermäusen – alles ist erlaubt und steht im Zeichen der fliegenden Nager. Wer allerdings lieber beobachtet, muss unbedingt ins Terrarienhaus, um Fledermäusen beim Fressen zuzuschauen.

Fledermaustag im Tiergarten Schönbrunn
mit Info- und Bastelecke in der Tiergarten ORANG.erie
Samstag, 5. April 2025 von 9:00 bis 18:00 Uhr

"Dort können tropische Blumenfledermäuse beim Fressen beobachtet werden. Anders als die vielen insektenfressenden Fledermausarten ernähren sie sich vor allem von Nektar und Pollen, den sie mit ihrer langen Zunge geschickt aus Blüten fischen", erläutert Tiergartendirektor Dr. Stephan Hering-Hagenbeck. Aufgrund dieser Ernährungsweise sind Blumenfledermäuse und viele weitere tropische Fledermausarten wichtige Bestäuber.

Augen auf!

Heimische Fledermäuse können vor allem bei abendlichen Spaziergängen am Sommerhimmel erspäht werden. Hering-Hagenbeck: "In Österreich sind derzeit 28 Fledermausarten dokumentiert. Neun davon kommen im Tiergarten-Areal vor, wie etwa der Abendsegler, die Mopsfledermaus und die Wasserfledermaus. Sie finden bei uns die geeignete Nahrung und schützende Rückzugsorte."

Auch Flughunde kann man in Schönbrunn bewundern:

Heimische Fledermäuse fressen vorwiegend Insekten, die sie dank Echoortung geschickt im Flug erbeuten. Die Tiere fungieren wie eine natürliche Insekten-Polizei, denn sie halten die Bestände von Stechmücken und Co. in Schach. Für den Menschen sind sie völlig ungefährlich. Leider setzen die Zerstörung natürlicher Lebensräume und der Einsatz von Insektiziden heimischen Fledermäusen zu. Auch direkte Störungen, etwa durch Baumschnitt während des Winterschlafs, schaden ihnen.

Alle heimischen Arten sind streng geschützt.

"Fledermäuse sind auf unsere Hilfe angewiesen. Eine artenreiche Gartengestaltung mit heimischen Pflanzen oder Kräuter wie Salbei und Minze im Blumenbeet locken Insekten, also Fledermausfutter, an. Wer Bio kauft, entscheidet sich bewusst gegen den Einsatz von Pestiziden. Auch das bedeutet mehr Nahrung für Fledermäuse. Fledermauskästen – aus dem Handel oder selbst gebaut – bieten den Tieren zusätzlichen Unterschlupf", so Mag. Regina Kramer, MSC, Kuratorin für Artenschutz und Forschung im Tiergarten Schönbrunn.

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