Politik

"Schluss mit Ego-Trips" – Rendi teilt gegen Doskozil au

"Wahlkampf" sei es keiner. Dennoch teilt SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner gegen ihre Parteikollegen Hans Peter Doskozil und Andreas Babler aus.

Jochen Dobnik
SPÖ-Parteichefin <strong>Pamela Rendi-Wagner</strong> stellt sich den Fragen von PULS 24 Infodirektorin <strong>Corinna Milborn.</strong>
SPÖ-Parteichefin Pamela Rendi-Wagner stellt sich den Fragen von PULS 24 Infodirektorin Corinna Milborn.
Puls24

"Ich führe keinen Wahlkampf. Ich bin nicht in die Partei gegangen, um innerhalb meiner eigenen Partei gegeneinander öffentlich zu kämpfen, sondern um miteinander für die Menschen, für das Land und im Sinne der Sozialdemokratie Lösungen zu finden", stellt Pamela Rendi-Wagner gleich zu Beginn der Puls 24-Sondersendung "Kampf um die SPÖ" die Weichen für das 30-minütige Gespräch. Im Gegensatz zu ihren zwei Herausforderern Hans Peter Doskozil und Andreas Babler sei sie – ein "noch" rutscht ihr wohl versehentlich heraus – "gewählte Parteivorsitzende. Das ist ein Auftrag".

Seit Montag sind die rund 148.000 SPÖ-Mitglieder aufgerufen, über ihre künftige Parteiführung abzustimmen. Bis 10. Mai kann abgestimmt werden, am 3. Juni findet ein außerordentlicher Bundesparteitag in Linz statt. "Dann muss Schluss sein mit dem Wahnsinn. Die SPÖ hat andere Verantwortungen und Pflichten, als diese Nabelschau zu betreiben. [...] Schluss mit den Ego-Trips, weil dann geht es um Einigkeit, um wieder gestärkt Politik fürs Land zu machen und um sich auf die nächste Nationalratswahl vorzubereiten – wann auch immer diese stattfinden mag. Es muss eine sein, bei der die Sozialdemokratie gewinnt."

Bei den jüngsten Landtagswahlen konnte die SPÖ nicht zulegen, ganz im Gegenteil. Einen Schuldigen für die teils massiven Stimmverluste hat Rendi-Wagner bereits ausgemacht. "Salzburg und Niederösterreich waren auf einem 'Doskozil-Kurs' unterwegs. Es gab keine klare Abgrenzung nach Rechts, zur FPÖ. Das schadet. Es braucht eine konsequente Haltung gegenüber einer menschenverachtenden rechten Ideologie." Doskozil habe sich "nicht so deutlich, wie es nötig wäre" von der FPÖ abgegrenzt.

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    Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner erhielt 100 weibliche Unterstützungserklärungen.
    Amtsinhaberin Pamela Rendi-Wagner erhielt 100 weibliche Unterstützungserklärungen.
    Helmut Graf

    "Wir haben hier keinen Ehekrieg"

    "Es ist eine Krise zwischen der Sozialdemokratie und Hans Peter Doskozil, nicht zwischen mir und ihm. Wir haben hier keinen Ehekrieg", stellt die SPÖ-Chefin im Gespräch mit Puls 24-Infodirektorin Corinna Milborn vehement fest, und tritt gegen den burgenländischen Landeshauptmann nach: "Er ist zu seiner eigenen Partei auf Distanz gegangen, indem er sich aus den großen Entscheidungsgremien genommen hat. Wir haben ihn eingeladen, er hat abgelehnt. Irgendwann muss man zur Kenntnis nehmen, dass er nicht zur Mitarbeit bereit ist."

    Was sie an Doskozil und Babler schätzt

    Was sie dennoch an Doskozil schätze? Rendi-Wagner macht eine lange Pause, dann sagt sie: "Dass er Sozialdemokrat ist". Und an Andreas Babler? "Dass er ein engagierter Bürgermeister [von Traiskirchen, Anm. d. Red.] ist."

    Kampf um die SPÖ. Der "Rote Abend" auf PULS 24 – die Sondersendung zur SPÖ-Mitgliederbefragung am Mittwoch, 26. April, live ab 20:15 Uhr auf Puls 24 & Zappn

    Vergangene Woche haben die ehemaligen Bundeskanzler und SPÖ-Vorsitzenden Franz Vranitzky, Viktor Klima, Alfred Gusenbauer und Werner Faymann eine Erklärung veröffentlicht, in der sie ihre Unterstützung für Rendi-Wagner als amtierende Parteivorsitzende und Spitzenkandidatin für die nächste Nationalratswahl ausdrückten. Auch Ex-Präsident Heinz Fischer stellt sich hinter die 51-Jährige – aber ...

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      Start einer Quereinsteigerin: Unter Bundeskanzler Christian Kern wurde Pamela Rendi-Wagner im März 2017 als neue Gesundheits- und Frauenministerin vorgestellt.&nbsp;
      Start einer Quereinsteigerin: Unter Bundeskanzler Christian Kern wurde Pamela Rendi-Wagner im März 2017 als neue Gesundheits- und Frauenministerin vorgestellt.
      (Bild: Denise Auer)
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        <strong>21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert</strong>. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. <a data-li-document-ref="120073491" href="https://www.heute.at/s/fuer-490-euro-voellig-ungeniessbares-schulessen-serviert-120073491">"Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.</a>
        21.11.2024: Für 4,90 Euro völlig ungenießbares Schulessen serviert. Die Debatte um Mittagessen und Jause in heimischen Schulen und Kindergärten kocht hoch. "Es schmeckt nicht", ärgert sich nicht nur Wienerin Daniela D.
        privat, iStock