Politik
Schlag auf Schlag – GECKO tritt schon morgen zusammen
Die Angst vor Omikron wächst. Am Donnerstag treten GECKO-Vertreter vor die Presse. Doch das Gremium tritt schon am morgigen Dienstag zusammen.
Auf dem ersten Corona-Gipfel des Jahres 2022 will sich die Regierung gegen die Omikron-Welle wappnen. Denn die Zahl der Erkrankungen nimmt wieder zu: Am Sonntag wurden 3.283 neue Fälle gemeldet, eine Woche zuvor waren es 1.717 Fälle gewesen. Kanzler Nehammer berief die Covid-Krisenstäbe ein, so gehen die Experten vor:
Am Dienstag tagen Prognostiker
Dienstagnachmittag tritt das Prognose-Konsortium wieder zusammen. Mit neuen Zahlen zur Spitalsauslastung ist aber erst am Mittwoch zu rechnen. Auch die 23 Mitglieder von GECKO treffen sich am Dienstag im Kanzleramt (ohne Medien). Zwei Tage später, am Dreikönigstag, lädt Kanzler Karl Nehammer die Krisenkoordinatoren ab elf Uhr für zwei Stunden zum großen Corona-Gipfel ins Kanzleramt. Möglich ist, dass auf der nachfolgenden Pressekonferenz der fünfte Lockdown verkündet wird.
Landeschefs per Video dabei
Nur per Videoschaltung nehmen die Landeshauptleute am Gipfel teil. Vizekanzler Kogler, Gesundheitsminister Mückstein, Tourismusministerin Köstinger und Verteidigungsministerin Tanner kommen dagegen persönlich. Doch Experten kritisieren das Vorgehen der Regierung bereits jetzt.
"Politik hinkt hinterher"
Die Regierung reagiere zu träge auf Omikron, so der Wiener Infektiologe Florian Thalhammer zu "Heute": "Ich habe den Eindruck, die Regierung hinkt immer etwas hinterher." Auch die Zusammensetzung von GECKO missfällt Thalhammer: "Dort ist kein einziger klinisch tätiger Infektiologe vertreten, lauter Theoretiker." Dass diese vertreten sind, sei "natürlich wichtig", aber zu wenig.
"Sicher hohe Welle"
Österreich stehe "sicher eine hohe Welle" bevor, auf genaue Zahlen will sich Thalhammer nicht festlegen. Vor 50.000 Neuinfektionen pro Tag hatte der Mikrobiologe Ulrich Elling zuvor im "Kurier" gewarnt.
Kürzer absondern
Auch wenn man sich derzeit nach fünf Tagen freitesten kann, ist für den Infektiologen angesichts der Omikron-Welle eine Quarantänedauer von zehn Tagen zu lang: "Man muss darüber nachdenken, die Quarantäne zu verkürzen, zumindest für systemkritische Infrastruktur."
Dritter Stich Trumpf
Wer sich boostern hat lassen, dem drohe auch bei Omikron wenig Ungemach: "Dann wird eine mögliche Infektion mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit harmlos ablaufen", so Uni-Professor Thalhammer.