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Scheidung statt Schampus: Frau war Prosecco nicht genug

Eine Frau forderte von ihrem Partner Schampus statt Prosecco und Luxus statt Würstelstand. Statt im Nobelrestaurant ging es vor Gericht heiß her.

Wien Heute
Scheidung statt Schampus: Frau war Prosecco nicht genug
Ex-Frau forderte Champagner statt Prosecco.
iStock (Symbolbild)

Die Scheidung eines pensionierten Rechtsanwalts (83) und seiner Partnerin (58) ging durch die Instanzen und landete nach fast 10 Jahren schließlich vor dem Obersten Gerichtshof (OGH). Schon bei der Hochzeit im Mai 1996 hatte der Jurist seiner Angetrauten offenbart, ein "Workaholic" zu sein. Für ihn war es bereits die dritte, für seine 25 Jahre jüngere Frau die erste Ehe.

Würstelstand statt Luxusrestaurant

Schon bald gab es die ersten Zerrüttungserscheinungen. So war die Frau wegen eines Burn-Outs drei Wochen lang in einer Klinik. Von ihrem Ehemann bekam sie angeblich keinen Besuch. Differenzen gab es auch, was gemeinsame Lokalbesuche betraf. Denn der Anwalt ging lieber zum Würstelstand als in Luxusrestaurants. Seiner Partnerin gefiel das gar nicht.

Zu Beginn der Beziehung ging das Paar auch gemeinsam reiten, was der Mann jedoch im Laufe der Zeit aus gesundheitlichen Gründen einschränkte. Auch gemeinsame Urlaube wurden weniger. Der Mann vermied Flugreisen, weil er ungern flog. An zwei USA-Reisen seiner Familie nahm er nicht teil. Wenn er doch mitkam, saß der Rechtsanwalt oft am Schreibtisch und arbeitete.

Prosecco statt Schampus

Ein Streit um eine "Sprudel-Bestellung" in einem Lokal brachte dann das Fass zum Überlaufen. In einem Lokal bestellte der Anwalt für sich und seine Frau Prosecco. Die günstigen Perlen im Glas ließen bei der Frau die Zornesröte aufsteigen. Sie beklagte sich heftig, dass sie nur Prosecco bekomme, wo doch der Ehegatte eines befreundeten Paares für seine Frau Champagner bestellt habe. Der Prosecco-Streit artete dermaßen aus, dass der Ehemann den Urlaub vorzeitig abbrach und nach Hause fuhr.

Laut OGH wollte sie ihn später bei einem anderen Urlaub nicht dabei haben. Der Jurist reiste dann verspätet nach, um den Geburtstag des gemeinsamen Sohnes zu feiern. Die Beklagte schlief in diesem Urlaub in einem eigenen Zimmer, weil sie laut OGH-Bericht "mit ihm in einem Zimmer keine Luft zum Atmen habe".

Frau rastete wegen Kleinigkeiten aus

Die Streitigkeiten sollen während der Ehe stetig zugenommen haben. Der Mann ging Konfrontationen laut Gericht tendenziell aus dem Weg. Die Frau habe sich hingegen emotional und temperamentvoll verhalten und ihre Gefühle lautstark zum Ausdruck gebracht, was die Beziehung der Beiden von Anfang an belastete.

Oft reichten laut OGH schon Kleinigkeiten oder unbedachte Äußerungen des Mannes für heftige Gemütsausbrüche der Frau. Im Streit zerstörte sie angeblich verschiedene Gegenstände ihres Mannes, sperrte ihn aus dem gemeinsamen Haus aus oder versuchte im Urlaub, ihn aus dem Hotelzimmer auszusperren. 2015 wurde schließlich die Scheidung eingebracht – über die Schuldfrage wurde fast 10 Jahre, bis November 2024, gestritten.

OGH beendete Scheidungs-Streit

Die erste Instanz meinte, beide Partner seien gleich schuld am Ende der Ehe. Dann hielt ein Richter den Mann wegen seiner Arbeitswut für den Hauptschuldigen am Ende der Beziehung. Laut OGH-Entscheidung tragen beide Partner dieselbe Schuld am Ende der Ehe. Die Richter hatten aber mehr Verständnis für den Mann. Dieser habe unter den Zornausbrüchen der Frau gelitten. Sie habe von Beginn an gewusst, dass er ein "Workaholic" ist.

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    Auf den Punkt gebracht

    • Ein pensionierter Rechtsanwalt (83) und seine Partnerin (58) stritten sich fast 10 Jahre lang über ihre Scheidung, die schließlich vor dem Obersten Gerichtshof (OGH) endete.
    • Differenzen über Lebensstil und Erwartungen, wie Prosecco statt Champagner und Würstelstand statt Luxusrestaurant, führten zu zunehmenden Spannungen und emotionalen Ausbrüchen, bis der OGH entschied, dass beide Partner gleichermaßen schuld am Scheitern der Ehe sind.
    red
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