Haftstrafe für Albaner

Pech gehabt! Hütchenspieler verlieren vor Gericht

Zwei Mitglieder der berüchtigten Betrügerbande, die in Wien Passanten mit dem Hütchenspiel abgezockt haben sollen, wurden am Mittwoch verurteilt.

Christian Tomsits
Pech gehabt! Hütchenspieler verlieren vor Gericht
Die beiden Angeklagten hatten vor Gericht wenig zu verlieren – sie fassten eine Haftstrafe aus.
Denise Auer

Drei Schachteln, eine Kugel – und üble Überredungskunst. Mit dem sogenannten Hütchenspiel knöpften Kriminelle wochenlang in den Fußgängerzonen Wiens Touristen und Passanten ab. Zwei Mitglieder der Spielerbande, die zwischen 2022 und November 2024 aktiv gewesen sein sollen, fanden jetzt am Wiener Landl im Richter ihren Endgegner.

Beide Albaner (50, 44) mussten sich wegen gewerbsmäßigen Betrugs verantworten – und machten dabei gute Miene zum bösen Spiel.

"Ich habe zwei Kinder und verdiene in der Heimat zu wenig", jammerte der Ältere der beiden Angeklagten, der als Hauptspieler Kugel und Schachteln stets so platziert haben soll, sodass die der Einsatz der nichtsahnenden Mitspieler zu jeder Zeit einverleibt wurde. Der korpulentere Komplize gestand ebenfalls. Der 44-Jährige soll als Späher eingesetzt worden sein, um die Spieler vor Polizeikontrollen zu warnen – angeblich für nur 50 Euro Lohn am Tag.

Dann versuchten die Verteidiger mit einem juristischen Winkelzug die Taten der Hütchenspieler herunterzuspielen. Sie bestritten, dass es sich bei der Vorgehensweise um Betrug handelte: Denn es hätte ja eine reelle Gewinnchance gegeben, daher könnten die Angeklagten nur wegen verbotenen Glücksspiels verurteilt werden. Doch damit hatten sie kein Glück: Richter und Staatsanwältin ließen sich nicht auf weitere Spielchen ein. Je 12 Monate teilbedingte Haft – rechtskräftig.

Bildstrecke: Hütchenspieler-Mafia zockt Wiener in der City wieder ab

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    Die Hütchenspieler arbeiten mit Taschenspielertricks. 
    Die Hütchenspieler arbeiten mit Taschenspielertricks.
    Sabine Hertel

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    Auf den Punkt gebracht

    • Zwei Mitglieder einer Betrügerbande, die in Wien Passanten mit dem Hütchenspiel abgezockt haben, wurden zu je 12 Monaten teilbedingter Haft verurteilt.
    • Die Verteidigung versuchte, die Taten als verbotenes Glücksspiel darzustellen, doch das Gericht erkannte den gewerbsmäßigen Betrug an und sprach eine Haftstafe aus
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