Politik

"Spiel mit dem Feuer" – scharfe Schallenberg-Kritik an

Außenminister Alexander Schallenberg ortet in der Rede des russischen Präsidenten "absurde Unwahrheiten und inakzeptable Drohungen".

Heute Redaktion
Alexander Schallenberg kritisiert Putin scharf: "Seine Nerven liegen blank".
Alexander Schallenberg kritisiert Putin scharf: "Seine Nerven liegen blank".
Darko Vojinovic / AP / picturedesk.com

Wladimir Putin hat am Mittwoch eine sofortige Teilmobilisierung seiner Armee angekündigt. So wird ein weiterer Teil seiner Armee auf den Kriegseinsatz in der Ukraine vorbereitet. 300.000 Reservisten aus dem ganzen Land sollen nun eingezogen werden, "Heute" berichtete.

Außenminister Alexander Schallenerg, der gerade mit Kanzler Karl Nehammer und Bundespräsident Alexander Van der Bellen in New York bei der UN-Generalversammlung zu Gast ist, hat Putins Plan gegenüber "Heute" scharf kritisiert.

Schallenberg und Nehammer in New - die Fotos:

1/11
Gehe zur Galerie
    <em>"Heute"</em>-Interview: Kanzler Karl Nehammer vor dem One World Trade Center in New York
    "Heute"-Interview: Kanzler Karl Nehammer vor dem One World Trade Center in New York
    BKA/Dragan Tatic

    "Strategie geht nicht auf"

    "Die Rede des russischen Präsidenten strotzt vor absurden Unwahrheiten und inakzeptablen Drohungen. Sie ist ein Zeichen der Schwäche und ein Eingeständnis, dass die russische Strategie auf dem Schlachtfeld ganz offensichtlich nicht aufgeht. Der Kreml will damit einen Befreiungsschlag durchführen und versucht verzweifelt, Handlungsfähigkeit an den Tag zu legen", sagt er.

    Russen im wehrpflichtigen Alter müssen sich laut Gesetz an ihrem Wohnort aufhalten. Laut dem russischen Verteidigungsminister Sergei Schoigu werden zunächst diejenigen gesucht, die gedient haben, eine militärische Spezialität und Kampferfahrung haben. Von Anrufen von Schülern und Studenten ist keine Rede.

    "Putins Nerven liegen blank"

    "Die Teilmobilmachung ist ein Eingeständnis, dass Putins bisherige Strategie kläglich gescheitert ist und er ohne weitere Kräfte die Front nicht halten kann. Gleichzeitig ist es eine weitere Eskalation, die eine diplomatische Lösung noch weiter in die Ferne rücken lässt. Mit der Unterstützung der angekündigten 'Referenden' in den besetzten Territorien dreht Putin weiter an der Eskalationsspirale", führt Schallenberg aus.

    "Die nuklearen Drohungen, die Putin heute in einer nie dagewesenen Deutlichkeit ausgesprochen hat, sind ein inakzeptables Spiel mit dem Feuer. Putins Nerven liegen blank. Das zeigen auch seine dreisten Versuche, die Tatsachen völlig umzukehren", so der Außenminister.

    1/4
    Gehe zur Galerie
      Russlands Präsident Wladimir Putin bei der Ankündigung der Teilmobilisierung der russischen Streitkräfte am 21. September 2022.
      Russlands Präsident Wladimir Putin bei der Ankündigung der Teilmobilisierung der russischen Streitkräfte am 21. September 2022.
      Kreml via REUTERS