Politik
Rücktritt von Köstinger stand schon vor Monaten fest
Tourismus- und Landwirtschaftsministerin Elisabeth Köstinger hat am Montag ihren Rücktritt verkündet. Ihr besonderer Dank galt Sebastian Kurz.
Die ÖVP muss sich wenige Tage vor dem Parteitag in Graz eine neue Landwirtschaftsministerin suchen. Elisabeth Köstinger, die auch für Tourismus und Telekommunikation zuständig ist, hat am Montag ihren Rücktritt aus der Regierung bekannt gegeben.
13 Jahre in der Spitzenpolitik
Insgesamt war die Kärntnerin 13 Jahre in der europäischen und österreichischen Spitzenpolitik tätig. "Die letzten fünf Jahre waren die härtesten und die herausforderndsten, aber auch die schönsten und erfüllendsten", so Köstinger bei der Pressekonferenz.
Die 43-Jährige galt als eine der engsten politischen Vertrauten von Altkanzler Sebastian Kurz (35), war bei seiner ersten Wahl 2017 Generalsekretärin der ÖVP und ab Dezember 2017 (damals noch unter türkis-blau) Landwirtschaftsministerin.
"Mit der Entscheidung von Sebastian Kurz stand auch für mich fest, dass ich dieses Kapitel schließen werde. Aber der Zeitpunkt war noch nicht richtig. Mir war es wichtig, wesentliche Vorhaben für Österreich abzuschließen", betonte die ehemalige Ministerin. Auf Bitte von Karl Nehammer sei sie noch länger geblieben, um diverse Projekte umzusetzen.
So wollte sie die gemeinsame Agrarpolitik, die verpflichtende Herkunftskennzeichnung für Lebensmittel, den Breitbandausbau und das Entlastungspaket für bäuerliche Produzenten noch auf die Strecke bringen. Dies sei nun gelungen.
Nachfolge offen
"Ich bin meiner Partei zutiefst dankbar und werde das auch immer sein", stellte Köstinger klar. Sie bedankte sich zudem weiter bei allen Menschen, die sie in den letzten Jahren unterstützt haben – vor allem bei Sebastian Kurz, Karl Nehammer und den Teams in der Regierungspartei.
Weiters erwähnte sie in ihrer Rede auch ihren Sohn Lorenz: "Er ist mein größtes Glück und Anker!" Frauen in Spitzenpositionen stünden besonders stark im Fokus und oftmals auch in der Kritik. Ihr Appell an alle Frauen lautet: "Lasst euch nicht unterkriegen, ihr könnt alles schaffen, wenn ihr daran glaubt!" Sie möchte nun in ihrem Leben ein neues Kapitel aufschlagen.
Wer ihr in der Regierung nachfolgen soll, ist derzeit noch offen und soll in den nächsten Tagen geklärt werden. In Regierungskreisen wird die steirische EU-Abgeordnete Simone Schmiedtbauer als Ersatz gehandelt. Bestätigt ist diese Rochade noch nicht. Bis zum VP-Parteitag am Samstag soll die Personalie jedoch geklärt sein.