Die Parkplatznot in Wien-Margareten spitzt sich seit Monaten zu. U-Bahn-Bau, Großbaustellen und der Wegfall zahlreicher Stellplätze rund um den Naschmarkt führen zu immer mehr Frust bei den Bewohnern. Wer nach der Arbeit einen Parkplatz sucht, braucht derzeit vor allem eins: Geduld – und Nerven.
Jetzt will die SPÖ mit Anwohnerpark-Zonen gegensteuern. In der Bezirksvertretungssitzung vom 25. März wurde der SPÖ-ÖVP-Antrag beschlossen – gegen die Stimmen der Grünen. "Wir müssen die Lebensqualität sichern", erklärt SPÖ-Klubchef Klaus Mayer. Die Maßnahme solle gezielt den Suchverkehr eindämmen und den Bezirks-Bewohnern das tägliche Leben erleichtern.
Die Grünen fordern ein deutlich anderes Vorgehen. In einer Stellungnahme heißt es:
"Zur Parkplatzsituation fordern wir Grünen ein Konzept, um die Parkplatznot im Grätzl zu verhindern: Kurzfristig mit Vermittlung zwischen Parkgaragenbetreiber:innen und Anrainer:innen […] Mittelfristig soll temporäres Anrainerparken für das Naschmarktgrätzl überprüft werden."
Statt starrer Parkzonen wollen die Grünen also flexible Lösungen, mehr Kooperation mit Garagenbetreibern und langfristig strukturelle Verkehrsumbauten. Die SPÖ hingegen sieht das neue Modell als praktikable Antwort auf die drängenden Probleme im Bezirk.
Zusätzlich wurde ein Antrag der SPÖ für eine temporäre mobile Polizeiinspektion im Südwesten Margaretens beschlossen – ebenfalls gegen die Stimmen der Grünen. Die Station soll im Bereich Gürtel für mehr Präsenz sorgen, bis eine fixe Polizeiinspektion kommt.
Auch hier gibt es klare Ablehnung von Grün-Seite:
"Die mobile Polizeistation ist nicht das Mittel zur Lösung, weil mit dem aktuellen Personalproblem – das selbst die rote Polizeigewerkschaft benennt – ein unbesetzter Container nicht für mehr Sicherheit sorgt", heißt es in der Stellungnahme.
Statt auf Container setzt die grüne Bezirksfraktion auf Prävention:
"Wir Grüne wollen bessere Sicherheitskonzepte für Margareten. Es geht darum, dass Suchtkranke nicht einfach verdrängt werden, sondern soziale Arbeit gestärkt wird und damit nachhaltige Lösungen gefunden werden."
Die SPÖ hält dagegen: Bezirksvorsteher-Kandidat Christoph Lipinski verweist auf die langjährige Forderung nach einer Polizeiinspektion im Bezirk und betont, dass die Bevölkerung mehr sichtbare Präsenz wünsche.
Wenig Streit gab es rund um ein anderes Projekt: Der neue Barbara-Prammer-Park bei der U4 Kettenbrückengasse wurde einstimmig beschlossen. Auf 1.500 m² entstehen 14 Bäume, ein Naturlehrpfad, Gräserbeete, Sitzgelegenheiten und Wasserspiele.
Der Park geht auf eine SPÖ-Initiative zurück und soll die Aufenthaltsqualität in dem dicht bebauten Bereich deutlich erhöhen. Auch die Grünen stimmten diesem Projekt zu.
Die SPÖ brachte zudem neue Maßnahmen durch: Gewaltschutz-Infopoints, eine Zukunftswerkstatt Verkehr 2030, neue Gemeinschaftsgartenflächen und Verbesserungen bei Hundezonen. Mehrere dieser Punkte fanden auch Zustimmung bei den Grünen.
SPÖ-Klubchef Klaus Mayer betont: "Wir wollen gemeinsam mit den Margaretner den Bezirk gestalten – für ein gutes Leben im Fünften." Die Grünen mahnen hingegen mehr Beteiligung und langfristige Perspektiven ein.