"Rettet unser Wien!" – Demo für historische Häuser

Der Widerstand gegen den geplanten Abriss der Gründerzeithäuser Wien-Hernals – am Elterleinplatz 8 und Währinger Gürtel 41 – geht in die nächste Runde. Am Samstag, 11. Jänner 2025, laden die Initiativen "Architekturrebellion Österreich" und Initiative Denkmalschutz um 10:30 Uhr zu einer Versammlung am Elterleinplatz ein. Unter dem Motto "Rettet unser Wien!" wollen sie und gemeinsam für den Erhalt des historischen Stadtbilds und gegen die Abrisspläne der Wiener Linien demonstrieren.

Die geplanten Abrisse im Zuge des U5-Baus stoßen bei Denkmalschützern, Anrainern und Stadtbild-Liebhabern auf scharfe Kritik. "Hier wird nicht nur unnötig das historische Stadtbild zerstört, sondern auch intakte und vermietete Wohn- und Geschäftsflächen abgerissen," betont ein Sprecher der Initiative.

Abrisse trotz technischer Alternativen?

Die Initiativen werfen den Verantwortlichen mangelnde Transparenz und eine bewusste Verschleierung der Abrisspläne vor. Obwohl der Abriss laut Präsentationen der Stadt Wien bereits seit 2022 geplant ist, wurde die Bevölkerung erst im Sommer 2024 darüber informiert. "Man hat versucht, den Abriss hinter anderen Informationen zum U5-Ausbau zu verstecken, um Widerstand zu verhindern," heißt es weiter.

Besonders pikant: Laut den Initiatoren gäbe es technische Lösungen, um die Gebäude oder zumindest die historischen Fassaden zu erhalten und dennoch den U-Bahn-Bau voranzutreiben. "Es gibt zahlreiche Beispiele in Wien, wo U-Bahn-Stationen nahtlos in Bestandsgebäude integriert wurden. Warum geht das hier nicht?"

Petition gestartet

Im Rahmen der Versammlung soll auch auf die neu gestartete Petition auf Change.org aufmerksam gemacht werden. Nachdem eine Petition nach Landesgesetz von der Stadt Wien mit fragwürdiger Begründung abgelehnt wurde, setzen die Initiativen nun auf die Unterstützung der breiten Öffentlichkeit. "Wir wollen zeigen, dass den Menschen – Einwohnern wie auch Besuchern – das Stadtbild von Wien nicht egal ist," erklärt einer der Initiatoren.

Protest für mehr Transparenz und Partizipation

Neben dem Erhalt der historischen Gebäude fordern die Protestierenden auch mehr Transparenz seitens der Stadt und der Wiener Linien. Die Abrissgegner kritisieren, dass die Gründe für den Abriss sowie mögliche Alternativen der Bevölkerung nicht offengelegt wurden. "Ohne ehrliche Information und Beteiligung der Bürger kann keine glaubwürdige Stadtentwicklung stattfinden," so die Sprecher der Initiativen.

Die geplante Versammlung soll ein deutliches Zeichen setzen – für den Schutz des baukulturellen Erbes und gegen die Zerstörung des historischen Stadtbilds. Ob die Abrisse noch verhindert werden können, bleibt fraglich. Doch eines steht fest: Die Bevölkerung will sich nicht kampflos geschlagen geben.