Politik

Rendi-Wagner schwänzt Parteitag: "Keine Wahlempfehlung"

Pamela Rendi-Wagner wird am 3. Juni nicht am SPÖ-Parteitag in Linz teilnehmen. Auch gab sie keine Wahlempfehlung ab.

Heute Redaktion
Pamela Rendi-Wagner wird dem SPÖ-Parteitag, bei dem ihre Nachfolge entschieden wird, nicht beiwohnen
Pamela Rendi-Wagner wird dem SPÖ-Parteitag, bei dem ihre Nachfolge entschieden wird, nicht beiwohnen
Helmut Graf

In einem Interview mit der "Kronen Zeitung" kündigte die noch amtierende SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner an, dass sie nicht am Parteitag in Linz teilnehmen werde. "Ich werde am 3. Juni nicht nach Linz fahren. Dort wird ein neuer Vorsitzender gewählt, und das soll im Mittelpunkt stehen. Wer immer gewinnt, dem gratuliere ich schon heute und wünsche ihm alles Gute", sagt sie.

"Das werden die Delegierten entscheiden"

Auch wollte sie nicht bekannt geben, wer ihr favorisierter Kandidat wäre. "Das werden die Delegierten entscheiden. Von mir gibt es keine Wahlempfehlung."

Ob sie das Duell zwischen Hans Peter Doskozil und Andreas Babler via Stream verfolgen wird, hat sie noch nicht entschieden: "Ich werde mal die Familie fragen, ob sie andere Pläne hat." 

Wie es genau mit ihrer beruflichen Karriere weitergeht, ist noch unklar. Eine Pause möchte sie nicht einlegen, für eine neue Aufgabe im medizinischen Bereich ist sie aber offen. Auch könnte sie sich vorstellen ein Buch zu schreiben, wie sie im Gespräch mit Conny Bischofberger verriet.

"Klarer Schlussstrich"

Fest steht, dass sie sich Ende Juni als Politikerin ganz zurückzieht und auch ihr Nationalratsmandat zurücklegt. Sie möchte einen "klaren Schlussstrich" ziehen. "Weil ich der Überzeugung bin, wenn man einmal an der Spitze gestanden ist, dann hat man danach den Platz komplett freizumachen, nicht zu 70 Prozent oder 80 Prozent, sondern zu 100 Prozent. Dann hat man dem Nachfolger nicht mehr im Wege zu stehen. Das ist mein Anspruch und meine Überzeugung", betont die 52-Jährige.

Obwohl Andreas Babler sie gerne im Team hätte, falls er gewinnen sollte, werde sie dieses Angebot nicht annehmen. Die letzten viereinhalb Jahre als SPÖ-Parteichefin bezeichnet Rendi-Wagner als einen der "wichtigsten, vielleicht prägendsten und spannendsten Abschnitte" ihres beruflichen Lebens". 

Weiter spricht sie in dem Interview auch über Macht und Intrigen. "In der Politik werden männliche Rituale und narzisstische Egotrips sehr oft gleichgesetzt mit Führungsstärke. Genau diese Männer werden dann oft noch bewundernd als "Political Animals' gepriesen", erklärt sie.

SPÖ könnte nach Vorsitzwechsel zulegen

Laut einer Umfrage des Instituts für Demoskopie und Datenanalyse für die "Kronen Zeitung" würde die SPÖ nach dem Vorsitzwechsel in der Wählergunst zulegen. Mit Andreas Babler käme man unter den 1.200 Befragten auf 26 Prozent, mit Hans Peter Doskozil auf 25 Prozent, während man zuletzt mit Rendi-Wagner nur bei 21 Prozent gelegen war.

Damit bringen beide Kandidaten die SPÖ näher an die FPÖ, die mit 26 bis 27 in Umfragen auf Platz Eins liegt. Babler schneidet zwar einen Hauch besser ab als Doskozil, kann aber weniger Stimmen von ÖVP und FPÖ abziehen als der burgenländische Landeshauptmann. Der Bürgermeister "wildert" mehr bei Grünen, NEOS und KPÖ. 

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    Start einer Quereinsteigerin: Unter Bundeskanzler Christian Kern wurde Pamela Rendi-Wagner im März 2017 als neue Gesundheits- und Frauenministerin vorgestellt. 
    Start einer Quereinsteigerin: Unter Bundeskanzler Christian Kern wurde Pamela Rendi-Wagner im März 2017 als neue Gesundheits- und Frauenministerin vorgestellt.
    (Bild: Denise Auer)