Politik

Rekord-Teuerung – "Ich hab' Angst vor dem Herbst"

Die Rekordteuerung trifft vor allem die Ärmsten. Doch selbst Erwerbstätige sind immer mehr auf Sozialmärkte angewiesen. Das Morgenjournal berichtet.

Nikolaus Pichler
Viele Pensionisten müssen aktuell einen Sozialmarkt besuchen.
Viele Pensionisten müssen aktuell einen Sozialmarkt besuchen.
Andres Kudacki / AP / picturedesk.com

Die Inflation ist im Juli auf mehr als neun Prozent gestiegen. Viele Menschen müssen sich bei den Einkäufen einschränken. Auch in den Sozialmärkten ist das bemerkbar. Das berichtet das Ö1-Morgenjournal. In Wien haben allein 4.000 Personen eine Karte für die Sozialmärkte. Der Andrang wird dabei immer größer.

"Was wir jetzt festellen ist, dass Nudeln und Trockenwaren, Öle bei uns fast nicht mehr verfügbar sind. Also wir hier eigentlich in manchen Produktgruppen Engpässe haben", berichtet Thomas Stockhammer vom Hilfswerk Wien.

Selbst Erwerbstätige gehen in Sozialmarkt

Die Klientel ist bunt gemischt: Studentinnen, Pensionistinnen, Mütter mit Kindern oder Menschen aus der Ukraine, Vollzeitarbeitende seien auf das Angebot in den Sozialmärkten angewiesen, so Stockhammer. Auch wenn die Preise deutlich günstiger in den Märkten seien, kauften viele Kunden nur das notwendigste ein. Viele Waren würden an der Kassa wieder zurückgelegt. "Es sind keine 20 oder Prozent Teuerung. Mann zahlt das Doppelte, mehr als das Doppelte", wie ein Kunde gegenüber Ö1 schildert.

"Ich hab Angst vor dem Herbst oder vor dem nächsten Jahr", schildert eine andere Kundin. "Ich weiß ja nicht, ob es nächstes Jahr nicht eine Nachzahlung gibt."

Situation besorgniserregend

Sozialexperte Martin Schenk von der österreichischen Armutskonferenz hat die Situation für das Morgenjournal analysiert. "Wir an sich vor der Corona-Krise eine hohe Armutsrate in Europa gehabt", so Schenk.

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    Extreme Teuerung trifft Österreich hart. <strong>Die Regierung hilft mit diesen Maßnahmen &gt;&gt;</strong>
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    "Aber wir haben 2020 in der Krise eine eher stabile Situation vorgefunden. Ab Ende 2021 und ab Anfang 2022, dass das jetzt angestiegen ist." Laut ihm haben mittlerweile 35 Prozent der Bevölkerung Probleme ein Auskommen mit ihrem Einkommen zu finden. Darunter seien auch sehr viele Erwerbstätige, wie Schenk berichtet.

    Besonders gefährtdet seien Alleinerzieherinnen-Haushalte, Familien mit kranken Angehörigen oder Kindern. Wie berurteilt der Experte die Maßnahmen der Rgeierung? "Es wäre gut, wenn es schneller ginge."

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      Bundesheer / OTS