Gesundheit

Reiche New Yorker lassen sich Botox in Blase spritzen

Zwischen New York und den Hamptons liegen 140 Kilometer und viele Staus. Mit Botox in der Blase wollen reiche Menschen WC-Pausen vermeiden.

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Frauen haben eine kleinere Blase als Männer und müssen deshalb auch öfter die Toilette aufsuchen.
Frauen haben eine kleinere Blase als Männer und müssen deshalb auch öfter die Toilette aufsuchen.
Getty Images/iStockphoto

Bei langen Staus ist das Problem vorprogrammiert: Irgendwann drückt die Blase. In den USA ist aktuell zum Beispiel der Weg von New York in die Hamptons von diesem Phänomen betroffen. Die Region im Osten der Insel Long Island ist ein beliebtes Ausflugsziel superreicher New Yorker und eigentlich nur 140 Kilometer von der Millionenstadt entfernt. Durch den Andrang dauert der Weg aber oft mehrere Stunden. Um währenddessen einen Besuch auf öffentlichen WCs auf der Autobahn zu vermeiden, greifen nun immer mehr Frauen auf eine Botox-Behandlung der besonderen Art zurück: Sie lassen sich das Nervengift in die Blase spritzen.

Routinebehandlung bei Krankheiten

Was seltsam klingt, ist eine gängige Behandlung bei zum Beispiel einer Reizblase oder Blasenschwäche: Das Nervengift schwächt den Blasenmuskel und macht das Organ dadurch weniger reizbar und ruhiger. Gleichzeitig erhöht sich das Fassungsvermögen und es muss nicht mehr jedem Harndrang sofort nachgegeben werden. Der Eingriff wird im Rahmen einer Blasenspiegelung ohne Narkose durchgeführt und hat nur sehr selten Nebenwirkungen. Genau wie Botox im Gesicht wirkt das Nervengift in der Blase übrigens für etwa sechs Monate. Danach muss die Behandlung aufgefrischt werden, um ihre Wirkung zu behalten – doch im Winter ist die Saison in den Hamptons längst vorüber.

Bei Männern hat die sogenannte Prostata-Arterien-Embolisation die gleiche Wirkung: Mit der Behandlung wird Inkontinenz im Alter durch eine vergrößerte Prostata behandelt. Sie ist minimalinvasiv und kommt ebenfalls mit seltenen und wenigen Nebenwirkungen aus.

20-prozentiger Anstieg der Behandlung

Auf die Fahrt von New York in die Hamptons übertragen, bedeuten beide Behandlungen, dass Pinkelpausen auf öffentlichen Toiletten der Vergangenheit angehören. Scheinbar Grund genug für die Superreichen, darauf zurückzugreifen.

Der New Yorker Urologe Dr. David Shusterman verzeichnet seit dem Frühjahr einen 20-prozentigen Anstieg in der Nachfrage bei den Behandlungen. Gegenüber "Business Insider" erzählt er: "Viele Leute wollen dem Problem aus dem Weg gehen. Sie fahren sonst in die Hamptons und müssen vier- oder fünfmal auf dem Weg anhalten." Für seine Behandlungen wirbt der Arzt dann auch mit dem Slogan "Race to the Hamptons, not to the Bathroom" (auf Deutsch: Rase in die Hamptons, nicht auf die Toilette).